Osnabrück/Emsland/Grafschaft Bentheim – Die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim vermeldet für 2024 einen leichten Rückgang bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Insgesamt wurden 3.919 neue Verträge registriert – ein Minus von 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Verantwortlich dafür ist vor allem der anhaltende Bewerbermangel, der sich in den letzten Jahren verschärft hat.
Demografischer Wandel als zentrale Herausforderung
„Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind deutlich spürbar“, so Juliane Hünefeld-Linkermann, Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung der IHK. Ein Rückgang von 1,2 % bei den Schulabsolventen in Niedersachsen mache sich auch in den Ausbildungszahlen bemerkbar. Positiv ist, dass der Marktanteil der IHK-Berufe dennoch gehalten werden konnte. Besonders im Landkreis Emsland (+3,8 %) und der Stadt Osnabrück (+1,7 %) wurden mehr Verträge abgeschlossen. In der Grafschaft Bentheim hingegen ging die Zahl um deutliche 11,1 % zurück.
Mismatch zwischen Angebot und Nachfrage
Trotz der Rückgänge mangelt es nicht an freien Ausbildungsplätzen. In den Agenturbezirken Osnabrück und Nordhorn standen im Herbst 2024 mehr Ausbildungsstellen als Bewerber zur Verfügung. Im Bezirk Nordhorn etwa kamen auf 70 ausbildungsplatzsuchende Jugendliche 330 freie Stellen – ein Verhältnis von 1 zu 4,7. Dieses Missverhältnis macht klar: Es fehlt weniger an Stellen, sondern vielmehr an einer effektiven Verbindung zwischen Angebot und Nachfrage.
Beliebte Ausbildungsberufe bleiben stabil
Die Wahl der Ausbildungsberufe zeigt weiterhin klare Präferenzen. Bei Mädchen waren 2024 Berufe wie Verkäuferin und Kauffrau für Büromanagement besonders gefragt. Jungen wählten bevorzugt Fachinformatiker, Industriemechaniker und Industriekaufmann. Die Ranglisten blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.
Neue Ansätze für die Berufsorientierung
Um die Situation zu verbessern, plant die IHK 2025 eine Intensivierung der Berufsorientierung im Emsland und in der Grafschaft Bentheim. Neben bewährten Programmen wie der Kampagne #könnenlernen wird das Projekt #Erfolgsbegleiter eingeführt. Dieses umfasst den Einsatz von Ausbildungsbotschaftern, die direkt in Schulen und auf Messen über ihre Erfahrungen berichten, sowie Karrierebotschaftern, die insbesondere Eltern die Vorteile der beruflichen Ausbildung näherbringen.
Unternehmen und Schulen, die sich für das Programm interessieren, können sich direkt an die IHK wenden. Ansprechpartnerin ist Juliane Hünefeld-Linkermann, erreichbar unter Tel.: 0541 353-410 oder per E-Mail an huenefeld-linkermann@osnabrueck.ihk.de.