Esterwegen – Die Gedenkstätte Esterwegen blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit mehr als 22.000 Besuchenden befassten sich erneut zahlreiche Menschen mit der Geschichte der 15 Emslandlager und den Schicksalen der dort Inhaftierten. Neben der Bildungsarbeit mit jungen Menschen berührten besonders die Besuche von Angehörigen ehemaliger Inhaftierter, die Erinnerungen und Fotos mitbrachten und der Gedenkstätte übergaben. Diese Schenkungen bereichern die Vermittlung und Forschung erheblich.
Höhepunkte 2024: Ausstellungseröffnung und historische Bildungsarbeit
Ein besonderer Moment war die feierliche Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Ordnung und Vernichtung – Polizei im Nationalsozialismus“ im August. Niedersachsens Landtagspräsidentin Hanna Naber, Landespolizeipräsident Axel Brockmann und Landrat Marc-André Burgdorf begrüßten mit Albrecht Weinberg, einem Überlebenden der Shoa, einen Ehrengast. Die Ausstellung, die dauerhaft und kostenfrei zugänglich ist, hebt die Kooperation mit der Polizei hervor und bietet spezielle Formate für Gruppen und Schulklassen.
Neues Ausstellungsjahr 2025
Im Jahr 2025 stehen drei bedeutende Sonderausstellungen an:
- „Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas 1933–1945“
- „Ich wusste, was ich tat“ – Früher Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- „… auf deutschem Boden für die ganze Welt“ – Niedersachsen im Nationalsozialismus
Landrat Burgdorf lobte die Arbeit der Gedenkstätte: „Auch in 2025 wird die Gedenkstätte ihre wichtige Bildungs- und Erinnerungsarbeit fortsetzen.“
Neukonzeption der Dauerausstellung
Ein zentrales Projekt der kommenden Jahre ist die Modernisierung der Dauerausstellung, die seit 2010 besteht. Mit interaktiven und multimedialen Formaten sollen die Schicksale der Inhaftierten künftig noch anschaulicher vermittelt werden. Das Ziel ist ein generationsübergreifender Zugang, der sowohl junge als auch ältere Besuchende anspricht.
Neuer Stiftungsratsvorsitzender
Im Stiftungsrat gab es eine wichtige Personalentscheidung: Prof. Dr. Alfons Kenkmann wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt auf den 2024 verstorbenen Prof. Dr. Bernd Faulenbach. Kenkmann betonte die Bedeutung der Gedenkstätte für die politische Bildung: „Die geplante Neugestaltung der Dauerausstellung zeigt, dass die Gedenkstätte weiterhin auf junge Besucherinnen und Besucher setzt.“
Bildunterschrift: Die beiden Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, Dr. des. Martin Koers und Dr. Sebastian Weitkamp, mit Landrat Marc-André Burgdorf und dem neuen Stiftungsratsvorsitzenden Prof. Dr. Alfons Kenkmann. (Foto: Gedenkstätte Esterwegen/Maren Weers)
Quelle: Gedenkstätte Esterwegen