Grafschaft Bentheim – Zum ersten Mal seit 1988 ist die hochansteckende Maul- und Klauenseuche (MKS) wieder in Deutschland ausgebrochen. Fälle wurden am 10. Januar 2025 im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland gemeldet. Auch wenn diese Region mehrere hundert Kilometer entfernt ist, zeigt sich das Veterinäramt der Grafschaft Bentheim alarmiert. Besonders gefährdet sind Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen sowie Wildtiere wie Rot-, Reh- und Damwild.
Erhöhte Wachsamkeit und Biosicherheitsmaßnahmen
Mit rund 102.000 Rindern, 450.000 Schweinen, 6.000 Schafen und 1.000 Ziegen (Stand Januar 2024) zählt die Grafschaft Bentheim zu den landwirtschaftlich geprägten Regionen Niedersachsens. Ein Ausbruch der MKS hätte daher verheerende Folgen. Kreisveterinär Dr. Hermann Kramer mahnt: „Alle Halterinnen und Halter müssen die Biosicherheitsmaßnahmen strikt einhalten.“ Auffälligkeiten wie Fieber, vermehrter Speichelfluss oder Bläschen an Mundschleimhaut, Klauen und Zitzen sollten umgehend dem Veterinäramt gemeldet werden.
Hobbyzüchterinnen und -züchter sind angehalten, ihre Tiere besonders aufmerksam zu beobachten, da die Symptome bei Schafen und Ziegen oft unauffällig bleiben. Jägerinnen und Jägern wird geraten, derzeit auf Jagdreisen nach Brandenburg zu verzichten, um eine mögliche Einschleppung zu vermeiden.
Präventive Maßnahmen und Vorbereitungen
Das Land Niedersachsen hat vorsorglich alle Veranstaltungen mit Klauentieren bis zum 17. Januar 2025 untersagt. Zusätzlich hat der Landkreis Grafschaft Bentheim einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) eingerichtet, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Das Tierseuchenlogistikzentrum in Nordhorn-Klausheide steht für einen möglichen Einsatz bereit. „Wir hoffen, dass es nicht so weit kommt, sind aber bestens vorbereitet“, so Dr. Kramer.
Keine Gefahr für Menschen
Für Menschen ist das MKS-Virus ungefährlich. Fleisch und Milchprodukte können weiterhin bedenkenlos konsumiert werden. Da das Virus auch indirekt über Kleidung, Fahrzeuge oder Luft übertragen werden kann, wird zu größter Vorsicht geraten.
Weitere Informationen zur Maul- und Klauenseuche finden Sie auf der Webseite des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: www.tierseucheninfo.niedersachsen.de.
Quelle: Landkreis Grafschaft Bentheim