Hannover – Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) schlägt angesichts der alarmierenden Zahlen zu Übergewicht und Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen Alarm. Im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen fordert sie von der künftigen Bundesregierung konkrete Maßnahmen zum Gesundheitsschutz.
Zuckersteuer als wirksames Mittel:
Die ÄKN spricht sich für die Einführung einer Zuckersteuer aus, um den Konsum zuckerhaltiger Produkte bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren. „Wir wissen längst, dass Zucker krank macht“, betont Dr. med. Thomas Buck, Kinderarzt und ÄKN-Vorstandsmitglied.
Mehr Bewegung in den Schulalltag integrieren:
Professor Dr. med. Axel Haverich, Präsident der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft, plädiert dafür, mehr körperliche Aktivität in den Schulunterricht zu integrieren. „Schon bei fünf Minuten Bewegung pro Unterrichtsstunde zeigen sich enorme Effekte“, so Haverich.
Nationale Public-Health-Strategie gefordert:
Da Übergewicht und Bewegungsmangel in bildungsfernen Bevölkerungsgruppen besonders verbreitet sind, fordert die ÄKN eine nationale Public-Health-Strategie. „Gesundheit muss für alle Menschen, unabhängig ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Voraussetzungen, zugänglich sein“, erklärt Dr. med. Fabian Feil, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts.
Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes:
Die ÄKN betont die Bedeutung eines starken Öffentlichen Gesundheitsdienstes für die Prävention von Krankheiten. „Viele Krankheiten können durch gezielte Angebote und Maßnahmen verhindert werden“, so Feil.
Investition in die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen:
„Eine Investition in die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist auch eine Investition in die Zukunft“, macht Buck deutlich. „Aus ungesunden Kindern werden ungesunde Erwachsene. Prävention kann nicht früh genug beginnen.“
Hintergrundinformationen:
Am 12. März 2025 fand in der Ärztekammer Niedersachsen eine Fortbildung zum Thema Prävention statt, bei der Experten wie Prof. Dr. Haverich und Dr. Feil Vorträge hielten.