Berlin – Der Verband der Automobilindustrie (VDA) schlägt Alarm: Öffentliches Laden von Elektroautos ist oft zu teuer und zu kompliziert. Die VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert daher Maßnahmen für mehr Preistransparenz und niedrigere Kosten.
Hohe Preise und komplizierte Tarife:
Öffentliches Laden kostet in der Regel zwei- bis dreimal mehr als das Laden zu Hause. Die Preise variieren stark, und Verbraucher benötigen oft mehrere Ladeverträge, um günstige Tarife zu nutzen. „Wir brauchen dringend Lösungen, die den Umstieg auf die Elektromobilität erleichtern – nicht erschweren“, so Müller.
Forderungen des VDA:
- Senkung der Stromnebenkosten:
- Der VDA fordert eine Reduzierung der Stromsteuer auf den europäischen Mindestsatz.
- Zudem seien ein bedarfsgerechter Netzausbau und Anreize für eine bessere Netzauslastung notwendig.
- Vergleichsportal für Ladetarife:
- Ein unabhängiges Vergleichsportal soll Transparenz und Wahlmöglichkeiten für Verbraucher schaffen.
- Umsetzung von EU-Vorgaben:
- Die EU-Vorgabe AFIR (Alternative Fuels Infrastructure Regulation) zur Preistransparenz müsse konsequent umgesetzt werden.
- Die EU-Gebäude-Energierichtlinie EBPD (Energy Performance of Buildings Directive) sollte im nationalen Recht verankert werden, um private Lademöglichkeiten zu fördern.
- Gegen unnötige Gebühren:
- Der VDA spricht sich gegen unnötige Stand- und Blockiergebühren an öffentlichen Ladepunkten aus.
- Stärkung der THG-Quote:
- Die THG-Quote (Treibhausgas-Minderungsquote) sollte durch eine ambitionierte Umsetzung der RED III (Renewable Energy Directive) gestärkt werden, um den Einsatz erneuerbarer Energien im Straßenverkehr zu fördern.
Ziel: Bezahlbare und effiziente Ladeinfrastruktur:
„Unser Ziel ist eine flächendeckende, bezahlbare und effiziente Ladeinfrastruktur, die den Hochlauf der Elektromobilität beschleunigt“, betont Müller. „Nur so können wir sicherstellen, dass die Elektromobilität für alle attraktiv wird – und Deutschland auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität führend bleibt.“