Haselünne – Die Geschichte des Kreisgymnasiums St. Ursula ist eng mit der Entwicklung der Stadt Haselünne verwoben. Um diese Tradition sichtbar zu machen, wird ab der zweiten Jahreshälfte 2025 ein Geschichtspfad auf dem Schulgelände entstehen. Vier Info-Stelen sollen an bedeutende Phasen der Schulgeschichte erinnern – von der Gründung als Mädchenpensionat 1658 über die Zeit der Ursulinen bis hin zu den dunklen Jahren während des Zweiten Weltkriegs.
Ein Ort der Erinnerung und Mahnung
Die Schule blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Besonders die Zeit zwischen 1941 und 1945, als die Nationalsozialisten das Schulgebäude in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NPEA) umwandelten, war lange ein kontrovers diskutiertes Thema. Nach dem Abriss eines ehemaligen Schulgebäudes im Jahr 2021 entschied man sich bewusst für eine neue Form der Erinnerungskultur.
„Der Geschichtspfad zeigt nicht nur die lange Tradition der Bildung an diesem Standort, sondern verdeutlicht auch, dass Erinnerung mehr ist als ein Gebäude“, betont Martin Gerenkamp, Schul- und Kulturdezernent des Landkreises Emsland.
Moderne Erinnerungsarbeit mit QR-Codes
Der Geschichtspfad wird aus vier dreieckigen Infostelen bestehen, die jeweils ein zentrales Thema der Schulgeschichte aufgreifen. Übergangszonen zur Innenstadt werden durch Hinweistafeln ergänzt, die auf die geschichtliche Route aufmerksam machen. Über QR-Codes können Interessierte zusätzliche Artikel, Bilder und historische Dokumente abrufen.

Gemeinschaftsprojekt mit breiter Unterstützung
Die Umsetzung erfolgt durch eine Zusammenarbeit von Landkreis Emsland, Stadt Haselünne, Gedenkstätte Esterwegen, Kreisgymnasium St. Ursula, Heimatverein Haselünne und weiteren Partnern. Die Kosten von 32.500 Euro werden durch den Landkreis Emsland und die Stadt Haselünne mit je 11.250 Euro getragen. Weitere Fördermittel wurden beantragt.
Katharina Hülscher, Leiterin des Fachbüros „Geschichtsmanufaktur“, fasst es zusammen: „Der Geschichtspfad wird eine dauerhafte Freiluftausstellung über 460 Jahre Schulgeschichte – eine Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“
Titelfoto: Sind zufrieden mit den Planungen und freuen sich auf eine baldige Umsetzung: die Akteure vom Landkreis Emsland, der Stadt Haselünne, Heimatverein Haselünne, Verein der Freunde und Förderer der alten Klosterkirche, vom beauftragten Fachbüro „Geschichtsmanufaktur“, der Gedenkstätte Esterwegen und der Schule.