Berlin – Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die von den USA angekündigten zusätzlichen Zölle auf importierte Autos und leichte Nutzfahrzeuge scharf kritisiert. VDA-Präsidentin Hildegard Müller bezeichnete die Zölle als „fatales Signal“ für den freien und regelbasierten Handel.
„Erhebliche Belastung“ für Industrie und Verbraucher
Die geplanten Zölle in Höhe von 25 Prozent, die ab dem 2. April 2025 in Kraft treten sollen, stellen laut Müller eine „erhebliche Belastung“ sowohl für die Unternehmen als auch für die globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar. Besonders die Verbraucherinnen und Verbraucher in Nordamerika würden die negativen Folgen spüren.
US-Wirtschaft wird direkt getroffen
Müller warnte, dass die Zölle auch die US-Wirtschaft direkt treffen und Wachstum sowie Wohlstand auf beiden Seiten des Atlantiks gefährden würden. „Die bisherige Zollpolitik des US-Präsidenten ist daher vor allem auch in der US-Industrie auf deutliche Kritik gestoßen“, so Müller.
Forderung nach bilateralem Abkommen
Der VDA fordert umgehende Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen. Dieses Abkommen solle ein Forum für die Erörterung von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen bieten und zu einem ausgewogeneren Vorgehen führen. Zudem seien Gespräche über gesetzliche Regelungen, Normen und Zertifizierungen wünschenswert.
Transatlantische Partnerschaft stärken
„Die transatlantische Partnerschaft und freier und fairer Handel sind wirtschaftlich für beide Seiten von großer Bedeutung und ein Garant für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks“, betonte Müller.
Risiko eines globalen Handelskonflikts
Der VDA warnt vor dem Risiko eines globalen Handelskonflikts, der negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, Wachstum, Wohlstand, Arbeitsplätze und Verbraucherpreise hätte.
Hintergrundinformationen:
- Umfrage des VDA: 86 Prozent der Unternehmen im automobilen Mittelstand sehen sich durch die US-Zölle betroffen.
- Deutsche Automobilindustrie in den USA: Beschäftigt rund 138.000 Mitarbeiter und produziert Fahrzeuge für den Weltmarkt.
- Handel zwischen USA und Deutschland: 2024 wurden Pkw im Wert von 6,7 Milliarden Euro von den USA nach Deutschland exportiert.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
- VDA kritisiert geplante US-Zölle als „fatales Signal“
- Zölle belasten Industrie und Verbraucher auf beiden Seiten
- Forderung nach bilateralem Abkommen zwischen USA und EU
- Warnung vor globalem Handelskonflikt
- Deutsche Automobilindustrie mit starker Präsenz in den USA