Die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe ist binnen eines Jahres deutlich zurückgegangen: Nach aktuellen Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit sank die Zahl von 6,79 Millionen im Januar 2024 auf 6,67 Millionen im Januar 2025 – ein Rückgang um rund 120.000 Personen. Besonders betroffen: kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten.
Seit August 2023 ist ein monatlicher Rückgang der Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen – ein Trend, der zunehmend Besorgnis auslöst.
Schwächelnde Konjunktur trifft das Gewerbe besonders hart
Das Verarbeitende Gewerbe ist traditionell stärker konjunkturabhängig als andere Branchen – das zeigte sich bereits während der Finanzkrise 2009 und der Corona-Pandemie 2020. Auch aktuell verstärkt die angeschlagene Wirtschaftslage den Druck zur Transformation – etwa durch Digitalisierung, Automatisierung oder Umstellung auf klimafreundlichere Produktionsformen.
Deutlich mehr Arbeitslosmeldungen – aber auch mehr Neueinstellungen
Im Jahr 2024 meldeten sich rund 285.000 Menschen aus dem Verarbeitenden Gewerbe arbeitslos – deutlich mehr als in den Vorjahren. Gleichzeitig nahmen 162.000 Personen eine neue Beschäftigung in der Branche auf – ein leichtes Plus gegenüber 2023.
Trotz des Rückgangs bleibt das Arbeitslosigkeitsrisiko in der Industrie niedriger als in anderen Wirtschaftssektoren. In einigen Berufen herrscht sogar Fachkräftemangel – etwa im Metallbau, Maschinenbau und in der Elektrotechnik.
Industrie im Wandel – Herausforderung und Chance
Die aktuellen Zahlen unterstreichen die Herausforderungen für die Industrie in Deutschland: Unternehmen müssen sich nicht nur konjunkturellen Schwankungen anpassen, sondern auch strukturelle Veränderungen aktiv gestalten. Dabei geht es um langfristige Investitionen, neue Technologien und attraktive Rahmenbedingungen für Fachkräfte.