Nordhorn – Wo einst Stoffe für die ganze Welt gefertigt wurden, erinnern heute nur noch wenige Gebäude an die Blütezeit der Nordhorner Textilindustrie. Doch im Grafschafter Kreis- und Kommunalarchiv in Nordhorn ist diese Ära nun wieder lebendig – dank eines beeindruckenden 3D-Modells, das Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe des Evangelischen Gymnasiums Nordhorn (EGN) entwickelt haben.
Unter dem Titel „NINO erforschen“ haben die Jugendlichen ein detailgetreues Modell des einstigen NINO-Geländes erstellt, wie es in den 1970er Jahren existierte. Vom Rohgewebelager über das Kesselhaus bis hin zu den markanten Hallen mit Sägezahndach: Die Schülerinnen und Schüler ließen mithilfe historischer Pläne, Fotos und 3D-Druck die Industriegeschichte ihrer Stadt wieder aufleben.
„Wir wollten dieses wichtige Kapitel der Stadtgeschichte für die junge Generation greifbar machen“, sagen die Beteiligten des Projekts, das in Kooperation mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Rahmen von „denkmal aktiv“ realisiert wurde. Begleitet wurden sie von den Lehrern Elias Hoffmann und Frank Scheele.

Neben dem Modell entstanden auch Videointerviews mit ehemaligen NINO-Mitarbeitenden, die Einblicke in ihren Arbeitsalltag gaben. Diese Zeitzeugnisse sollen künftig für wissenschaftliche Zwecke sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Das fertige Modell im Maßstab 1:250 ist noch bis zum 16. Mai 2025 im Kreis- und Kommunalarchiv (NINO-Allee 2) zu den regulären Öffnungszeiten zu besichtigen. Interessierte finden weitere Informationen zum Projekt auf egn-nino-erforschen.de.

Ein großartiges Beispiel dafür, wie junge Menschen lokale Geschichte mit moderner Technik verbinden und damit einen bleibenden Beitrag zur Erinnerungskultur leisten.