Lingen – In der aktuellen Folge des Podcasts Friedensreiter wirft Friedrich Bokern, Geschäftsführer der Hilfsorganisation Relief & Reconciliation for Syria, einen eindrucksvollen Blick auf die angespannte Situation in Syrien – vier Monate nach dem Sturz des langjährigen Diktators Baschar al-Assad. Zwischen Hoffnung auf Versöhnung und dem Schmerz der Vergangenheit bewegt sich das Land in einem fragilen Übergang.
„Die Lage ist zurzeit sehr komplex – zwischen Hoffen und Bangen“, beschreibt Bokern. Während der Wunsch nach Wiederaufbau und Gerechtigkeit wachse, nähmen Ängste und Racheakte gleichzeitig zu. Besonders betroffen seien laut Bokern die alawitischen Minderheiten, die selbst schweres Leid erfahren hätten. Die gegenwärtige Übergangsregierung bemühe sich zwar um Stabilisierung, doch Jahrzehnte der Diktatur hinterließen tiefe Wunden. Bokern warnt eindringlich: „Wenn es keine juristische Aufarbeitung der Verbrechen gibt, droht die Spirale der Gewalt weiterzugehen.“
Moderiert wird der Podcast von Dr. Jochen Reidegeld. Produziert wird Friedensreiter vom Institut für Theologie und Frieden (ithf) in Hamburg und dem Ludwig-Windthorst-Haus (LWH) in Lingen.