Mit den steigenden Temperaturen beginnt auch die Hochsaison der Zecken. Besonders im Emsland, in Teilen von Friesland und Osnabrück ist Aufmerksamkeit geboten. Denn auch wenn Niedersachsen bislang nur vereinzelt als FSME-Risikogebiet eingestuft wurde, lohnt sich ein Blick auf den eigenen Impfstatus – gerade für Naturfreunde und Berufstätige mit regelmäßigem Aufenthalt im Freien.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) für alle, die sich regelmäßig in FSME-Risikogebieten aufhalten oder beruflich einem Zeckenrisiko ausgesetzt sind – etwa in der Forst- oder Landwirtschaft. Auch für Reisen in Risikogebiete innerhalb oder außerhalb Deutschlands wird eine Immunisierung empfohlen. Eine aktuelle Übersicht bietet das Robert Koch-Institut.
Wie läuft die Impfung ab?
Für einen vollständigen Impfschutz sind in der Regel drei Dosen erforderlich. Die zweite Impfung erfolgt zwei bis zwölf Wochen nach der ersten, die dritte Dosis dann fünf bis zwölf Monate später. Danach hält der Schutz mindestens drei Jahre. Wer kurzfristig in ein Risikogebiet reist, kann auf ein sogenanntes Schnellimpfschema zurückgreifen.
Auch nach Jahren noch wirksam
Studien zeigen: Selbst bei leicht abweichenden Impfabständen ist die Schutzwirkung hoch. Eine Auffrischung wird je nach Alter alle drei bis fünf Jahre empfohlen. Besonders Menschen über 60 sollten den Impfschutz regelmäßig kontrollieren lassen, da mit zunehmendem Alter die Immunantwort schwächer ausfallen kann.
FSME bei Kindern – impfen oder nicht?
Kinder sind besonders oft Zecken ausgesetzt. Zwar verläuft FSME bei ihnen meist milder, doch auch schwere Verläufe sind nicht ausgeschlossen. Zwei Impfstoffe sind bereits ab einem Jahr zugelassen. Die STIKO empfiehlt auch hier eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung.
Wann lohnt sich die Impfung besonders?
Auch wenn das Emsland bislang nicht durchgängig als Risikogebiet gilt, kann eine Impfung sinnvoll sein – etwa bei regelmäßigen Aufenthalten in bekannten FSME-Zonen oder bei häufigem Aufenthalt in Wäldern und Wiesen. Zudem übernehmen viele Krankenkassen die Kosten auch außerhalb der offiziellen Risikogebiete.