Hamburg – Der AGA Unternehmensverband hat aktuelle Zahlen zu Krankenstand und Mitarbeiterfluktuation veröffentlicht. Die 46. Studie „Fehlzeiten & Fluktuation“ zeigt deutlich: Nach einer kurzen Erholung im Jahr 2023 sind die Fehlzeiten 2024 wieder angestiegen. Zudem verlassen immer mehr Beschäftigte freiwillig ihre Arbeitgeber.
Krankenstand auf hohem Niveau
Im Jahr 2024 fehlten Beschäftigte der AGA-Mitgliedsunternehmen im Durchschnitt an 20,8 Arbeitstagen aufgrund von Krankheit – ein Anstieg gegenüber 17,4 Tagen im Jahr 2023. Der Krankenstand kletterte von 7,3 Prozent auf 8,4 Prozent. Die gesamte Fehlzeitenquote, die auch Urlaub, Kinderkranktage und Freistellungen umfasst, lag bei 22 Prozent.
AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch bewertet diese Entwicklung als Warnsignal: „Psychische Belastungen nehmen zu, der demografische Wandel fordert seinen Tribut und der Fachkräftemangel verschärft den Druck auf die Beschäftigten.“ Unternehmen reagieren mit Investitionen in betriebliches Gesundheitsmanagement und flexiblere Arbeitsmodelle.
Fluktuation nimmt weiter zu
Neben den Fehlzeiten ist auch die Fluktuation ein wachsendes Thema: 2024 stieg die Quote im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozentpunkte auf 18,6 Prozent. Besonders betroffen ist der Einzelhandel mit einer Fluktuationsrate von 25,7 Prozent. Im Dienstleistungssektor hingegen sank die Quote leicht.
Besorgniserregend ist vor allem der Anstieg der freiwilligen Kündigungen: 10 Prozent der Beschäftigten verließen 2024 aus eigenem Antrieb ihr Unternehmen. „Das ist ein deutlicher Weckruf“, so Tschirch. Er betont die Bedeutung von empathischer Führung, gezielter Weiterbildung und einem starken Employer Branding, um Mitarbeiter zu halten und neue Talente zu gewinnen.