[Berkeley, Kalifornien] – Forscher der University of California, Berkeley, haben ein bahnbrechendes Brain-Computer-Interface (BCI) entwickelt, das Gedanken von Schlaganfallpatienten nahezu in Echtzeit in Sprache umwandeln kann. In ersten Tests mit einer Probandin wurde die Zeitverzögerung von bisher 20 Sekunden auf nur eine Sekunde reduziert – ein Meilenstein für Menschen, die durch neurologische Erkrankungen ihre Sprachfähigkeit verloren haben.
Sprache aus Gedanken – mit nur einer Sekunde Verzögerung
Herzstück der Technologie ist ein Hirnchip mit 253 Elektrodenkanälen, implantiert über dem motorischen Sprachzentrum. Mithilfe künstlicher Intelligenz wird die Hirnaktivität analysiert und in Wörter übersetzt. Die Patientin trainierte das System, indem sie 1.024 Sätze gedanklich wiederholte – so lernte die KI, welche Hirnmuster zu welchen Aussagen gehören.
Noch hohe Fehlerraten – aber enorme Perspektiven
Während bei der reinen Textausgabe noch rund 24 Prozent der Wörter fehlerhaft waren und bei Sprachausgabe sogar 45 Prozent, ist der Fortschritt im Vergleich zu früheren BCIs enorm. Weitere Probanden sind bereits Teil der Studie, deren Ergebnisse in Nature Neuroscience veröffentlicht wurden.