Berlin – Der neue „United Interim Wirtschaftsreport 2025“ offenbart deutliche Schwächen in der Krisenprävention deutscher Unternehmen. Laut der Studie der Management-Community United Interim reagieren viele Betriebe zu spät auf Marktveränderungen und vernachlässigen entscheidende Zukunftsthemen wie Innovation, Kundenfokus und Risikomanagement.
Top-Interim Manager schlagen Alarm
Zehn der renommiertesten Interim Manager Deutschlands, darunter Dr. Bodo Antonić und Jane Enny van Lambalgen, haben gemeinsam mit Studienleiter Dr. Harald Schönfeld zentrale Leitplanken für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands definiert. Ihre Kernbotschaft: Unternehmen müssen ihre „Zukunfts-Fitness“ dringend und ehrlich überprüfen.
Eine zentrale Erkenntnis: 73 Prozent der befragten Interim Manager erleben, dass Unternehmen ihre eigene Schieflage oft zu spät erkennen. Zudem attestieren 87 Prozent der Experten den Betrieben erhebliche Defizite im Risikomanagement. Beratungsresistenz im Topmanagement und eine zu geringe Innovationsbereitschaft gehören ebenfalls zu den Hauptgründen für Krisen.
Fehlender Kundenfokus und Innovationsstau
In vielen Unternehmen fehlt eine konsequente Ausrichtung am Kundenbedarf – ein Umstand, der laut dem Report ebenso kritisch ist wie die Vernachlässigung von neuen Technologien, etwa im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Auch das Personalwesen wird häufig unterschätzt, obwohl es laut Interim Manager Ulf Camehn entscheidend für die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens ist.
Balance zwischen Expansion und Kosten entscheidend
Der Report warnt davor, Wachstum um jeden Preis zu betreiben: 35 Prozent der Interim Manager berichten von Unternehmen, die durch überzogene Expansion in Schwierigkeiten geraten sind. Ebenso gefährlich: eine übertriebene Kostenfixierung, die Innovation und Kundenorientierung in den Hintergrund drängt.
Handlungsempfehlungen: Schnell, strategisch und mutig agieren
Zur Rettung in der Krise raten die Experten zu schneller Entscheidungsfindung, einer klaren strategischen Neuausrichtung und einer konsequenten Einbindung der Belegschaft. Besonders wichtig sei dabei auch der psychologische Aspekt: Nur wer Vertrauen und Zuversicht ausstrahle, könne einen erfolgreichen Turnaround schaffen.