Verden – Der Einsatz von Pestiziden im Rapsanbau steht seit Jahren in der Kritik. Vor allem für Insekten wie Wildbienen und Honigbienen stellen sie eine große Gefahr dar. Nun gibt es einen innovativen Ansatz, der genau hier ansetzt: sogenannter „Opferraps“ soll helfen, den Einsatz chemischer Mittel zu reduzieren – und gleichzeitig die Biodiversität fördern.
Frühblühender Raps lockt Schädlinge – und schützt die Hauptpflanzen
Die Methode basiert auf einer einfachen Idee: Eine frühblühende Rapssorte wird als „Opferpflanze“ in den Feldern eingesät. Diese Sorte zieht den Rapsglanzkäfer an – ein häufiger Schädling im konventionellen Rapsanbau. Der eigentliche Raps, der später blüht, bleibt so weitgehend verschont und kann mit deutlich weniger oder gar keinem Pestizideinsatz auskommen. Ein erstes Pilotprojekt startet diesen Sommer im Landkreis Verden, unterstützt von den Bienenfreunden Verden, einer Initiative aus Imkern, Landwirten und der Jägerschaft.
Gesundheit und Umwelt im Gleichgewicht
Auch für die menschliche Gesundheit ist der Schutz der Artenvielfalt essenziell. Das zeigt ein Dossier des Medienservice Klima & Gesundheit, das wissenschaftlich fundierte Informationen zu den Auswirkungen intensiver Landwirtschaft auf Ökosysteme und Menschen liefert. Studien aus dem Forschungsprojekt „Diversität von Insekten in Naturschutz-Arealen“ belegen: Pestizidbelastete Äcker verringern die Artenvielfalt selbst in angrenzenden Schutzgebieten – mit langfristigen Folgen für ganze Ökosysteme.