Berlin – Der aktuelle AHK World Business Outlook (WBO) des Frühjahr 2025 zeichnet ein düsteres Bild: Die Konjunkturerwartungen deutscher Unternehmen im Ausland brechen ein. Besonders die neue US-Handelspolitik sorgt international für erhebliche Verunsicherung und Investitionszurückhaltung. Laut DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier senden die amerikanischen Maßnahmen „Schockwellen durch die Weltwirtschaft“.
Politische Risiken verdrängen wirtschaftliche Sorgen
Erstmals seit Jahren nennen Unternehmen wirtschaftspolitische Unsicherheiten (49 %) als größtes Geschäftsrisiko – noch vor schwacher Nachfrage (46 %). Besonders betroffen: deutsche Firmen in den USA. Dort erwarten 85 % direkte Einschränkungen durch die neue Handelspolitik, viele verschieben oder streichen Investitionen.
Investitionsbereitschaft im Rückwärtsgang
Nur noch 28 % der Unternehmen weltweit planen, ihre Investitionen auszuweiten – während 21 % sogar Kürzungen vorsehen. In Nordamerika sinkt der Anteil investitionsfreudiger Firmen besonders stark, vor allem in den USA, wo Vertrauen in stabile Rahmenbedingungen schwindet.
Dauerhafte Herausforderungen voraus
Neben akuten Risiken sehen Unternehmen auch langfristige Probleme: Zölle (77 %), politische Eingriffe in Lieferketten (63 %) und Fragmentierung der Weltwirtschaft (40 %) werden als entscheidende Hemmnisse der kommenden Jahre eingeschätzt.
Weltwirtschaft verliert Tempo
Laut IWF wird das globale Wachstum 2025 bei nur 2,8 % liegen – weit unter dem langjährigen Schnitt. Auch der Welthandel wächst langsamer: Nur 1,7 % Zuwachs werden erwartet, 2026 sollen es 2,5 % sein. Die Zahlen spiegeln die fragile Lage der Weltwirtschaft wider.
Zeitgleich startet die AHK-Weltkonferenz 2025 in Berlin – ein Austauschforum für rund 900 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Ziel ist es, Orientierung in unruhigen Zeiten zu bieten und Wege für eine resilientere Weltwirtschaft zu finden.