Berlin – Die Europäische Kommission stellt am heutigen Dienstag einen Fahrplan für den vollständigen Ausstieg aus Energieimporten aus Russland vor. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt diesen Schritt, mahnt jedoch zugleich zu klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen für eine dauerhaft sichere Gasversorgung in Europa.
Gemeinsame Linie stärkt Energiesicherheit
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont die Bedeutung eines geschlossenen Vorgehens der EU-Mitgliedstaaten: „Der europäische Energiebinnenmarkt ist zentral für unsere Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit.“ Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine habe die Energiebranche laut Andreae enorme Anstrengungen unternommen, um alternative Lieferquellen zu erschließen und die Infrastruktur auszubauen – darunter der Bau von LNG-Terminals in Rekordzeit.
Diversifizierung als Schlüsselstrategie
Ein zentrales Ziel sei es, die Gasversorgung breit aufzustellen und so Abhängigkeiten zu minimieren. Andreae erklärt: „Nur durch Diversifizierung können wir Risiken durch technische Störungen, wirtschaftliche Veränderungen oder geopolitische Spannungen ausgleichen.“
BDEW fordert Planungssicherheit
Damit Energieunternehmen auch künftig verlässlich auf dem Weltmarkt agieren können, fordert der BDEW verbesserte politische Rahmenbedingungen. Dazu gehören unter anderem langfristige Nachfrageszenarien und ein strategischer Ausblick für Importeure. „Ein funktionierender Markt braucht Verlässlichkeit“, so Andreae.