Werbung

Israel_flag-2526477_~_David_Peterson

60 Jahre deutsch-israelische Diplomatie: ÖDP-Chef Brendle-Behnisch fordert differenzierten Umgang mit Staatsräson

Berlin – Am 12. Mai jährt sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zum 60. Mal. Für Günther Brendle-Behnisch, Bundesvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), ist das Jubiläum ein Anlass zur Reflexion – nicht nur zum historischen Gedenken, sondern auch zur aktuellen politischen Verantwortung.

Zwischen Verantwortung und Kritik

„Ein schwieriges Datum“, sagt Brendle-Behnisch und betont die unerschütterliche historische Verantwortung Deutschlands gegenüber dem jüdischen Volk. Doch er warnt zugleich vor einem unkritischen Festhalten an der 2008 von Kanzlerin Angela Merkel geprägten Formel der „deutschen Staatsräson“, die das Existenzrecht Israels zur unantastbaren politischen Leitlinie erklärte.

Angesichts des Gaza-Kriegs und der Proteste in Israel fordert Brendle-Behnisch eine differenzierte Haltung: „Wir müssen unterscheiden, wem unser moralischer Beistand gilt: den Menschen in Israel oder deren Regierung?“ Unterstützung findet er dabei in den Aussagen von Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, der ein kritisches Überdenken des Staatsräson-Begriffs fordert und zur Solidarität mit regierungskritischen Stimmen aufruft.

Plädoyer für politische Augenhöhe

Brendle-Behnisch, selbst evangelischer Pfarrer, betont seine tiefe Verbundenheit mit dem jüdischen Volk und dessen Geschichte. Doch er macht klar: „Aus dieser Verbundenheit dürfen wir keine politische Unfehlbarkeit ableiten.“ Die Fehler der israelischen Regierung dürften nicht durch historische Schuld relativiert oder tabuisiert werden.

Gefällt dir’s? Dann teil’s doch!

Facebook
LinkedIn
WhatsApp
Threads
X

Weitere Artikel