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Social Media und Selbstverletzung

Social Media und Selbstverletzung: Neue Studien aus Wien zeigen alarmierende Zusammenhänge

Die Rolle sozialer Medien bei der psychischen Gesundheit von Jugendlichen steht zunehmend im Fokus der Forschung – besonders wenn es um selbstverletzendes Verhalten geht. Eine aktuelle Studie der Medizinischen Universität Wien unter der Leitung des klinischen Psychologen Oswald Kothgassner beleuchtet, wie Bilder und negative Erfahrungen in sozialen Netzwerken den Druck zur Selbstverletzung erhöhen können.

Wenn der Bildschirm zur Gefahr wird

Zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr erreicht selbstverletzendes Verhalten seine höchste Verbreitung – ein stiller Hilfeschrei vieler Jugendlicher, die mit innerer Anspannung und Emotionen kaum umgehen können. Der Versuch, Druck abzubauen oder sich selbst zu bestrafen, wird dabei zur gefährlichen Strategie.

Kothgassner und sein Team erforschten mit innovativen Methoden, ob und wie Inhalte auf Plattformen wie Instagram oder TikTok diesen Drang verstärken. Ihre Ergebnisse sind eindeutig: Jugendliche mit Vorerfahrungen fixieren sich deutlich stärker auf Bilder von Selbstverletzungen – ein Zeichen für eine kognitive Aufmerksamkeitsverzerrung. Dabei kamen in den Studien bewusst keine echten, sondern täuschend echte Wunden mit Kunstblut zum Einsatz.

Online-Mobbing erhöht Druck

Eine App-basierte Erhebung zeigte zudem, dass negative Erlebnisse in sozialen Netzwerken – etwa Ausgrenzung oder Cybermobbing – den psychischen Druck messbar erhöhen. Selbstverletzungen traten zwar meist nach realen, nicht digitalen Ereignissen auf, jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit durch die vorab gestiegene innere Anspannung.

Forschung für gezieltere Hilfe

Ein dritter Studienteil untersucht derzeit, wie sozialer Ausschluss (real oder digital) in Kombination mit Trigger-Bildern den Drang zur Selbstverletzung beeinflusst. Ziel der Forscher ist es, die Mechanismen besser zu verstehen und gezieltere Therapieansätze zu entwickeln. So könnten gefährdete Jugendliche lernen, emotionale Krisen besser zu bewältigen – und langfristig Leid vermeiden.

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