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ZiTex-Branchengespräch

Textilindustrie in NRW unter Druck – Branche fordert Entlastung bei Energie und Bürokratie

Mönchengladbach – Beim 19. Branchengespräch der nordrhein-westfälischen Textil- und Bekleidungsindustrie wurde deutlich: Die Lage bleibt angespannt. Vertreter der Industrie diskutierten in den Räumen der AUNDE Group über steigende Energiekosten, zunehmende Bürokratie und den anhaltenden Fachkräftemangel. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich die Branche mit dem Projekt „Textilfabrik 7.0“ innovativ und zukunftsorientiert.

Belastungsprobe für eine Schlüsselbranche

Die nordrhein-westfälische Textilindustrie gilt als bedeutender Wirtschaftssektor mit überregionaler Strahlkraft. Doch laut Peter Bolten, CEO der AUNDE Group, drohen steigende Energiepreise, langsame Genehmigungsverfahren und ein wachsender Protektionismus, die Wettbewerbsfähigkeit massiv zu gefährden. Besonders kritisch sei die Lage für kleine und mittelständische Unternehmen.

Landesregierung signalisiert Unterstützung

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterstrich in ihrem Statement die Rolle der Branche für Nordrhein-Westfalen. Sie versprach, sich auf Bundesebene für planbare und stabile Energiepreise einzusetzen. Darüber hinaus verwies sie auf Fortschritte beim Ausbau der Windenergie und kündigte für 2026 die Einführung volldigitalisierter Genehmigungsverfahren an. Ziel sei ein deutlicher Abbau von Bürokratie.

Konkrete Kritik aus der Praxis

Dr. Walter Erasmy vom Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie machte am Beispiel von Regelungen wie dem Umweltinspektions-Erlass deutlich, wie weit nationale Vorschriften über EU-Vorgaben hinausgehen. Auch rechtlich fragwürdige Anfragen seitens der Bezirksregierung Münster sowie neue bürokratische Hürden bei Genehmigungsverfahren belasten Unternehmen zusätzlich.

Zukunftsprojekt „Textilfabrik 7.0“

Einen Hoffnungsschimmer bietet das Modellprojekt „Textilfabrik 7.0“. In Mönchengladbach soll eine CO2-neutrale, digitalisierte und biotechnologisch fortschrittliche Produktionsstätte entstehen. Prof. Dr. Maike Rabe und Detlef Braun gaben Einblicke in das geplante 30-Millionen-Euro-Projekt, das langfristig bis zu 20 Hektar umfassen und zahlreiche Arbeitsplätze schaffen könnte.

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