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VDA kritisiert EU-Vorstoß zu „Small Mid-Caps“ – Mittelstand droht durchs Raster zu fallen

Berlin – Mit deutlicher Kritik hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) auf das von der EU-Kommission vorgestellte Omnibus-Paket für sogenannte „Small Mid-Caps“ reagiert. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sprach am 21. Mai 2025 in Berlin von einem „nicht geeigneten Vorschlag“, der das Ziel verfehle, den Mittelstand in Europa nachhaltig zu entlasten.

749 Mitarbeitende als Grenze: „Realitätsfern“

Die EU-Kommission plant, regulatorische Erleichterungen für Unternehmen mit bis zu 749 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von bis zu 150 Millionen Euro einzuführen. Für den VDA greift diese Definition jedoch zu kurz: Der industrielle Mittelstand, so Müller, bestehe vielfach aus Unternehmen mit bis zu 3.500 Beschäftigten, die jedoch weder unter klassische KMU-Förderungen fielen noch die Mittel großer Konzerne hätten.

„Diese Firmen bilden das Rückgrat der europäischen Industrie – sie investieren, forschen und sichern regionale Wertschöpfung“, so Müller. Der Verband fordert deshalb eine eigenständige Kategorie „Large Mid-Caps“, die systematisch in Förder- und Entlastungsmaßnahmen eingebunden wird.

Umsetzungspflichten bleiben unklar

Auch im Bereich der Sorgfaltspflichten bei Lieferketten sieht der VDA gravierende Lücken. Zwar sollen Small Mid-Caps von bestimmten Pflichten ausgenommen werden – gleichzeitig mangele es jedoch an grundlegenden Voraussetzungen wie Akkreditierungsstellen und klaren Leitlinien, um die Regelungen praxisnah umzusetzen.

„Unternehmen brauchen frühzeitig Klarheit, um rechtssichere Systeme aufzubauen“, betont Müller.

Bürokratieabbau bleibt zentrale Forderung

Der VDA erinnert die EU-Kommission an ihr eigenes Ziel, die Verwaltungslasten um 25 Prozent zu senken. Statt immer neuer Schwellenwerte fordert Müller einen echten Bürokratieabbau, klare Kategorien und gezielte Förderstrukturen.

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