Meppen – Viele Fragen rund um das Thema Organspende standen im Mittelpunkt einer Telefonaktion des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Zahlreiche Leser nutzten die Gelegenheit, um sich zu informieren – etwa zu Altersgrenzen, Dokumentationsformen und dem Ablauf einer Transplantation. Die zentrale Botschaft: Der dokumentierte Wille des Verstorbenen hat immer Vorrang.
Organspende dokumentieren – jetzt, nicht später
Ein Organspendeausweis oder die Eintragung im digitalen Organspende-Register sind rechtlich verbindlich. Ein Testament reicht nicht aus, da es oft zu spät geöffnet wird. Wer seinen Willen dokumentiert, entlastet zugleich Angehörige im Ernstfall – besonders, wenn keine direkten Familienangehörigen vorhanden sind.
Häufige Fragen – klare Antworten
- Muss ich mich vorab untersuchen lassen? Nein. Die Eignung wird im Todesfall medizinisch geprüft.
- Organspende bei Tod zu Hause? Nur möglich bei nachgewiesenem Hirntod im Krankenhaus.
- Bin ich mit 83 noch geeignet? Ja. Nieren und Leber sind oft noch verwertbar, selbst in hohem Alter.
- Welche Organe werden am dringendsten gebraucht? Vor allem Nieren. In Deutschland sterben täglich etwa drei Menschen auf der Warteliste.
- Wie hoch ist die Erfolgsrate? Sehr gut: Nach fünf Jahren funktionieren noch etwa 75 % der transplantierten Nieren und 70 % der Herzen.
Eurotransplant: Europäisches Netzwerk für gerechte Verteilung
Die Stiftung Eurotransplant koordiniert die Organverteilung in acht Ländern, darunter Deutschland. Ziel ist es, für jeden Patienten das bestmögliche Spenderorgan zu finden – auch über Landesgrenzen hinweg. Deutschland erhält dabei mehr Organe, als es abgibt.
Infotelefon und weiterführende Informationen
Wer sich umfassend informieren möchte, erreicht das gebührenfreie Infotelefon zur Organspende unter 0800 9040400 (Mo–Fr, 9–18 Uhr). Zudem gibt es kostenlose Materialien sowie den Organspendeausweis per E-Mail an organspende@bioeg.de oder online auf www.organspende-info.de.