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Deutsche Unternehmen in den USA alarmiert – DIHK fordert Kurswechsel in der Handelspolitik

Berlin – Die angespannte Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump hat das Investitionsklima für deutsche Unternehmen in Nordamerika deutlich verschlechtert. Das zeigt eine Sonderauswertung des aktuellen AHK World Business Outlook der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Demnach brechen Konjunktur- und Geschäftserwartungen ein – Unsicherheit und politische Risiken haben klassische Standortfaktoren als Hauptproblem abgelöst.

Rückschritte statt Handelschancen

„Was wir beobachten, ist eine Zick-Zack-Politik, die Investitionen lähmt und Vertrauen zerstört“, erklärt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Nur noch 14 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einer wirtschaftlichen Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten – im Herbst 2024 lag der Wert bei 38 Prozent. Gleichzeitig gehen 44 Prozent von einer Verschlechterung aus, sechsmal so viele wie zuvor.

Investitionsklima deutlich eingetrübt

Besonders alarmierend: Nur 24 Prozent der befragten Unternehmen planen aktuell, ihre Investitionen in den USA auszuweiten – deutlich weniger als noch im Vorjahr (37 Prozent). Stattdessen wollen 29 Prozent ihre Investitionen zurückfahren. Die aggressive Zollpolitik Washingtons trifft insbesondere Branchen mit europäischer Produktion und Lieferketten, wie die Automobil- oder Maschinenbauindustrie.

Politische Risiken verdrängen Fachkräftemangel

Handelspolitische Unsicherheit ist inzwischen das dominierende Risiko für deutsche Unternehmen in den USA. 70 Prozent der Betriebe nennen wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als größte Geschäftsgefahr – ein massiver Anstieg gegenüber 46 Prozent im Vorjahr. Auch Handelsbarrieren durch die Bevorzugung einheimischer Anbieter nehmen zu (71 Prozent, Vorjahr: 21 Prozent).

Appell vor Kanzlerbesuch in Washington

Vor dem geplanten Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz in den USA appelliert die DIHK an beide Seiten, die Zeit bis zum 9. Juli zu nutzen – dann droht das Wiederinkrafttreten der suspendierten „reziproken Zölle“ auf EU-Importe. „Es braucht jetzt umfassende Verhandlungen über Zölle und handelspolitische Grundprinzipien“, so Treier.

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