Berlin – Mit ihrer heute vorgestellten Europäischen Strategie für eine resiliente Wasserversorgung rückt die EU-Kommission Wasserknappheit und die Folgen des Klimawandels für die Trinkwasserversorgung stärker in den Fokus. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt diesen Schritt – und fordert gleichzeitig konkrete Maßnahmen für einen schnelleren Umbau der Wasserinfrastruktur.
Wasser als unverzichtbare Ressource absichern
„Ohne Wasser gibt es kein Leben, keine Landwirtschaft und keinen Siedlungsraum“, betont Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. Umso wichtiger sei es, den Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber anderen Nutzungen klar zu verankern. Auch der Schutz der Gewässerqualität müsse Priorität haben. Schadstoffe sollten laut BDEW konsequent an der Quelle vermieden werden – gestützt auf das Verursacherprinzip.
Genehmigungsverfahren vereinfachen – wie bei der Energiewende
Klimawandelbedingte Extremwetterlagen lassen sich nicht mehr aufhalten, so der Verband. Daher müsse der Aus- und Umbau der Wasserinfrastruktur beschleunigt werden. Der BDEW fordert vereinfachte Genehmigungsverfahren nach dem Vorbild des Ausbaus erneuerbarer Energien – flankiert durch gesicherte Investitionsmittel auf EU-Ebene.
Schwammstadt statt Versiegelung
Ein zentrales Element der neuen Wasserstrategie ist ein Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung: weg von Wasserabführung, hin zu lokaler Wasserhaltung. Das sogenannte Schwammstadt-Konzept – mit Entsiegelung, Rückhalteflächen, Gebäudebegrünung und offenen Wasserflächen – soll helfen, Städten eine höhere Klimarobustheit zu verleihen. Mehr zur Strategie bietet die Europäische Kommission.