Berlin – Das Investitionssofortprogramm der Bundesregierung stößt beim Verband der Automobilindustrie (VDA) auf weitgehende Zustimmung. Besonders die steuerlichen Anreize für Elektromobilität könnten laut VDA-Präsidentin Hildegard Müller zu einem wichtigen Impuls für den E-Auto-Markt in Deutschland werden.
75-Prozent-Abschreibung für E-Autos geplant
Ein zentrales Element des Gesetzentwurfs ist die geplante 75-Prozent-Abschreibung im Anschaffungsjahr für betrieblich genutzte E-Fahrzeuge. Dies gelte auch für Elektro-Nutzfahrzeuge – ein Schritt, den der VDA ausdrücklich begrüßt. Auch Leasingmodelle sollten steuerlich bessergestellt werden, so die Forderung des Branchenverbands.
Dienstwagenregelung als Hebel für den E-Gebrauchtmarkt
Positiv bewertet der VDA auch die geplante Anhebung des Listenpreis-Deckels bei der Besteuerung vollelektrischer Dienstwagen. „Das stärkt langfristig den Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos“, so Müller. Denn viele Dienstfahrzeuge würden nach der Leasingdauer günstig als Gebrauchtwagen angeboten.
Infrastruktur und Strompreise bleiben kritisch
Für den Hochlauf der Elektromobilität brauche es jedoch mehr als Steuervorteile. Müller fordert eine zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Senkung der Stromsteuer sowie den Ausbau der Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur. Kaufanreize müssten schnell und klar kommuniziert werden, um Unsicherheit bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu vermeiden.
Kritik: Steuerreform kommt zu spät
Zwar begrüßt der VDA die geplante Ausweitung der Forschungszulage und die degressive Abschreibung für Investitionen ab Mitte 2025. Die ab 2028 geplante Senkung des Körperschaftsteuersatzes komme aber zu spät. „Angesichts des internationalen Wettbewerbsdrucks brauchen wir rascher strukturelle Steuerreformen“, so Müller.