Nürnberg – Zum Tag der Umwelt hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) am 5. Juni 2025 ein neues interaktives Statistik-Tool vorgestellt. Es soll helfen, die Folgen der ökologischen Transformation auf den deutschen Arbeitsmarkt besser zu verstehen – mit Fokus auf die Bereiche Energie, Umwelt und Verkehr.

Einblicke in Strukturwandel und Fachkräftemangel

Das neue Analyse-Tool der BA erlaubt detaillierte Auswertungen, etwa zur Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in der Autoindustrie im Zuge der Elektromobilität oder zum Stellenzuwachs in der regenerativen Energietechnik. Auch regionale Unterschiede können angezeigt werden – ein wichtiger Punkt für Kommunen, Betriebe und Bildungsanbieter.

Besonders im Bereich der regenerativen Energietechnik und der Gebäudetechnik zeigen sich deutliche Engpässe: So kamen im Jahr 2024 auf 100 gemeldete Stellen in der Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik nur 146 Arbeitssuchende. Die durchschnittliche Vakanzzeit betrug 259 Tage – deutlich über dem allgemeinen Mittelwert.

Kohleabbau schrumpft – Stromversorgung wächst

Der Strukturwandel im Energiesektor zeigt sich besonders eindrucksvoll an den Zahlen zum Kohlebergbau: Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Steinkohlebereich in den letzten fünf Jahren um 57 Prozent auf nur noch 1.000 Stellen zurückging, wuchs die Zahl in der Elektrizitätsversorgung um 21 Prozent auf rund 241.000 Beschäftigte.

Neue Berufe, neue Kompetenzen

„Der Klimawandel verändert auch den Arbeitsmarkt grundlegend“, erklärt Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der BA. Für eine erfolgreiche Transformation sei neben beruflicher Weiterbildung ein abgestimmtes Zusammenspiel von Bildung, Wirtschaft und Politik erforderlich.

Die Plattform bietet auch eine Fachkräfteengpassanalyse, die unter statistik.arbeitsagentur.de abrufbar ist. Ergänzend empfiehlt die BA den aktuellen IAB-Forschungsbericht zur Arbeitsmarktwirkung des Klimawandels, der hier online verfügbar ist.