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Kippenflut in der Natur: ÖDP will EU-Kommission in die Pflicht nehmen

Würzburg – Zum „Tag der Umwelt“ am 5. Juni richtet die Europaabgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) eine eindringliche Frage an die EU-Kommission: Wie kann das wachsende Umweltproblem durch achtlos entsorgte Zigarettenstummel endlich effektiv gestoppt werden?

Filter voller Giftstoffe

Rund 75 Milliarden Zigaretten werden laut Greenpeace jährlich allein in Deutschland geraucht – etwa 80 Prozent der Kippen landen nicht im Müll, sondern in der Umwelt: auf Gehwegen, in Gullys oder direkt in der Natur. Dabei enthalten die Filter gefährliche Stoffe wie Nikotin, Arsen, Cadmium, Quecksilber und Mikroplastik. Diese Mischung schadet nicht nur Böden und Gewässern, sondern bleibt bis zu 400 Jahre in der Umwelt bestehen.

Umsetzung der EU-Richtlinie stockt

Bereits 2019 hat die EU in der SUP-Richtlinie (2019/904) Maßnahmen zur Eindämmung solcher Umweltverschmutzung festgelegt. Doch in der Praxis werde sie laut Ripa „in vielen Ländern unzureichend umgesetzt“. Informationskampagnen und die Entwicklung umweltfreundlicher Alternativen reichen offenbar nicht aus, um die Müllflut zu stoppen.

Plastikalternativen und Herstellerverantwortung

Die ÖDP-Politikerin fordert nun klare Konsequenzen: Ein Verbot von Plastikfiltern und eine Verpflichtung zu natürlichen Alternativen könnten Abhilfe schaffen. Außerdem soll die Tabakindustrie stärker in die Verantwortung genommen werden, etwa durch eine finanzielle Beteiligung an der Reinigung öffentlicher Räume. Ripa betont: „Es ist Aufgabe der Politik, auch diffizile Probleme zu lösen – für die Menschen und die Natur.“

Auch regional ein drängendes Thema

Gerade in naturnahen Regionen wie dem Emsland oder der Grafschaft Bentheim zeigt sich die Problematik besonders deutlich: Spaziergänger und Anwohner berichten regelmäßig über verunreinigte Grünflächen und Spielplätze. Städte und Gemeinden setzen zunehmend auf Hinweisschilder und Bußgelder – doch nachhaltige Lösungen brauchen klare gesetzliche Regelungen.

Ein Blick in die Zukunft: Sollte die EU-Kommission dem Anliegen folgen, könnten auch Gemeinden in Niedersachsen bald von europaweiten Standards profitieren – zum Schutz der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit.

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