Berlin – Die seit September 2024 laufenden stationären Grenzkontrollen an deutschen Binnengrenzen stoßen beim Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) auf deutliche Kritik. Der Verband fordert ein intelligenteres, flexibleres Grenzmanagement und warnt vor überlasteten Einsatzkräften und ineffizienter Ressourcenverwendung.
Hoher Personalaufwand – fraglicher Nutzen
Tausende Bundespolizisten sind derzeit im Dauereinsatz – inklusive verdeckter Spezialkräfte und Ermittler, die aus ihrer originären Tätigkeit abgezogen wurden. Der BDK moniert, dass dadurch zentrale Aufgaben in der Kriminalitätsbekämpfung vernachlässigt werden. Auch werde die Motivation der Beamten durch die Umstände der Einsätze massiv belastet.
Rechtliche Grauzonen und politische Signale
Die Zurückweisungen irregulär eingereister Personen sind laut BDK rechtlich und politisch hoch umstritten – ein endgültiges Urteil eines höheren Gerichts steht noch aus. Ein kürzliches Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin (32/2025) kritisiert bereits die derzeitige Praxis. Die Maßnahmen wirkten eher wie politische Symbolik, anstatt tatsächliche Kontrolleffekte zu erzielen.
Forderung nach professioneller Schleierfahndung
Als Alternative schlägt der BDK eine personell und materiell besser ausgestattete Schleierfahndung durch ortskundige Beamte an den Grenzdienststellen vor. Diese könnten flexibler agieren und gezielter gegen Schleusungskriminalität vorgehen. Unterstützungs- und Spezialkräfte sollen wieder ihrer eigentlichen Aufgabenführung zugeführt werden.
Fazit: Qualität vor Quantität
Der BDK spricht sich für ein gezielteres Vorgehen bei der Grenzsicherung aus – mit geschultem Personal, moderner Ausrüstung und rechtlicher Klarheit. Ein „Mehr an Kontrollen“ sei nicht automatisch ein „Mehr an Sicherheit“.