Emlichheim – In einem besonderen Schulprojekt haben Jugendliche des Gymnasiums an der Vechte fünf neue Erinnerungs- und Geschichtstafeln zur Kriegsgräberstätte Großringe/Neugnadenfeld erarbeitet und feierlich eingeweiht. Die Tafeln erinnern an sowjetische Kriegsgefangene, die im sogenannten „Sterbelager“ Alexisdorf ums Leben kamen.
Projekt mit Tiefgang und Verantwortung
Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler von der Gedenkstätte Esterwegen und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Bezirk Weser-Ems). Ein Jahr lang forschten sie zur Geschichte des Lagers und der Kriegsgräberstätte – unter Anleitung von Lehrer Christian Kühlenborg, Bildungsreferentin Kristina Seibel und Gedenkstättenpädagogin Jacqueline Meurisch.
Im Rahmen der feierlichen Enthüllung präsentierten die Jugendlichen fünf persönliche Biografien sowjetischer Kriegsgefangener – ein stiller, aber eindrucksvoller Akt der Erinnerung. Begleitet wurde die Veranstaltung von Grußworten des Co-Leiters der Gedenkstätte, Dr. des. Martin Koers, und Bürgermeister Ansgar Duling.

Künstlerische Impulse und Baumpflanzung
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung unter anderem mit dem bekannten „Lied der Moorsoldaten“. Ein besonders persönlicher Moment war die Uraufführung des Gedichts „Wolken“, verfasst und vorgetragen von Louisa Koopsingraven, einer Schülerin des Gymnasiums.
Anschließend folgte eine Baumpflanzaktion, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Verein Lagerbaracke Alexisdorf/Neugnadenfeld. Diese fand im Bereich des Kunstwegen-Projekts statt – direkt angrenzend an die Kriegsgräberstätte – und schlug eine künstlerisch-symbolische Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.