Meppen – Forstmaschinen unter dichtem Blätterdach millimetergenau steuern? Was auf dem Acker längst Alltag ist, stellte im Wald bisher eine technische Herausforderung dar. Mit dem Projekt SuperNav zeigen Forscher und Unternehmen nun, dass satellitengestützte Navigation auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig funktionieren kann.

Das vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat geförderte Vorhaben wurde durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) koordiniert. Ziel war es, eine metergenaue Ortung für Forstfahrzeuge zu ermöglichen – selbst bei winterlicher Schneedecke und dichtem Baumbestand.

Innovation durch Teamarbeit

Partner des Verbundprojekts waren die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), Hohenloher Spezial-Maschinenbau (HSM) und die geo-konzept GmbH. Sie entwickelten ein Navigationssystem, das auf mehreren technischen Komponenten basiert:

• Mehrantennen-Systeme verbessern die Signalstabilität trotz Abschattung.
• Spezielle GNSS-Antennen filtern störende Reflexionen aus.
• PPP-RTK-Verfahren ermöglichen eine punktgenaue Ortung in Echtzeit.
• Sensorfusion mit Trägheitsnavigationssystem (INS) gleicht Signalverluste aus.

Härtetest im Schwarzwald

Die Systeme wurden in einem verschneiten Testrevier mit bis zu 40 Zentimetern Schnee erprobt. Trotz extrem erschwerter Bedingungen lag die durchschnittliche Positionsabweichung unter drei Metern – ein großer Fortschritt für die Forsttechnik.

Perspektiven für die Zukunft

Mit SuperNav sollen nicht nur Assistenzsysteme präziser werden. Auch die digitale Planung, Umweltbeobachtung und Logistik in der Forstwirtschaft profitieren. Die Technik ist ein wichtiger Schritt in Richtung effizienter und nachhaltiger Waldarbeit – auch unter schwierigsten Bedingungen.