Emsland – Mit einer gemeinsamen Initiative von Landkreisen, Städten, Kammern und Landesbehörden bewirbt sich die niedersächsische Küstenregion unter dem Namen „NetZero Nordwest Deutschland“ als europäisches Modellvorhaben für klimaneutrale Industriepolitik. Ziel ist es, als sogenanntes „Net-Zero Valley“ anerkannt zu werden – ein Status, der erhebliche Vorteile bei Genehmigungen, Fördermitteln und dem Standortmarketing bieten könnte.
Ein Projekt mit Signalwirkung
Am 11. Juni 2025 übergab Nikolaus Jansen, Landesbeauftragter für Regionale Landesentwicklung Weser-Ems, in der niedersächsischen Landesvertretung in Brüssel offiziell den Antrag an Ministerin Melanie Walter. Der Antrag fußt auf dem „Net Zero Industry Act“ der EU und will die Region zwischen Emsland und Elbmündung als Vorreiter für die industrielle Klimawende etablieren.
Mit dabei sind unter anderem die Landkreise Leer, Aurich, Wittmund, Friesland, Cuxhaven, Stade sowie die Städte Emden, Wilhelmshaven und Oldenburg.
35 Milliarden für grüne Technologien
Das Investitionsvolumen ist beachtlich: Rund 35 Milliarden Euro sollen in insgesamt 155 Netto-Null-Projekte auf über 6.400 Hektar Fläche fließen. Dabei stehen insbesondere sechs Technologiefelder im Fokus: Wasserstoff, Windkraft, Solar, Batterien, Stromnetze und industrielle Clusterbildung. Ergänzend dazu wurden 31 konkrete Einzelmaßnahmen in neun Bereichen definiert – darunter Flächenentwicklung, Fachkräftesicherung und Innovationsförderung.
Forschung und Infrastruktur als Rückgrat
Ein starkes wissenschaftliches Netzwerk aus über 40 Forschungs- und Bildungseinrichtungen bildet das Rückgrat des Vorhabens. Unterstützt wird dies durch die Nähe zu leistungsfähigen Häfen und einer bereits bestehenden industriellen Basis.
Ministerin Melanie Walter betont: „Wo andere noch planen, machen wir den ersten Schritt zur Umsetzung.“ Auch Nikolaus Jansen sieht in der Initiative mehr als nur ein Konzept – es sei eine umsetzungsreife Roadmap mit starkem regionalem Rückhalt.
