Nordhorn – Die Asiatische Hornisse ist auf dem Vormarsch. Nachdem sie im vergangenen Jahr erstmals in Schüttorf gesichtet wurde, melden Fachleute nun eine weitere Ausbreitung über das gesamte Kreisgebiet der Grafschaft Bentheim. Die Untere Naturschutzbehörde ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf: Wer Nester oder Tiere entdeckt, soll diese mit Fundortangabe und möglichst einem Foto melden.
Neue Bedrohung für heimische Insekten
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde vor rund zehn Jahren vermutlich durch Transporte nach Europa eingeschleppt. Ihre starke Vermehrung stellt ein Risiko für heimische Insektenarten dar – insbesondere Bienen. Ein Hornissenstaat kann bis zu 2.000 Tiere umfassen.
Von Frühwarnung zum Monitoring
Bislang wurden zehn Nester in der Grafschaft entfernt – vom Vogelhaus bis zum baumhohen Großbau. Doch der rechtliche Status hat sich geändert: Die Art gilt inzwischen nicht mehr als „Frühwarnart“, sondern als etabliert. Das bedeutet, sie kann nicht mehr dauerhaft ausgerottet werden. „Trotzdem wollen wir weiterhin möglichst viele Nester entfernen – gerade im Frühjahr, wenn noch nicht viele Königinnen aktiv sind“, erklärt Manuela Monzka vom Landkreis.
Frühzeitiges Erkennen entscheidend
Die Tiere bauen ihre Nester in zwei Phasen: Zunächst entstehen sogenannte Primärnester – etwa in Schuppen oder Rollladenkästen. Im Hochsommer ziehen sie in Sekundärnester hoch in die Baumkronen um. Diese können bis zu 1,20 Meter lang werden und sind besonders schwer zu finden.
Melden statt selbst entfernen
Verwechslungsgefahr besteht mit der geschützten Europäischen Hornisse. Daher sollten Bürgerinnen und Bürger keine Nester eigenständig entfernen. „Unsere Beraterinnen und Berater helfen bei der Unterscheidung“, betont Monzka. Die Asiatische Hornisse ist an ihren gelb-schwarzen Beinen gut zu erkennen – im Gegensatz zur rotbraun gefärbten heimischen Art.