Nordhorn – Mit einer feierlichen Unterzeichnung in Münster ist am 17. Juni 2025 eine neue trilaterale Städtepartnerschaft offiziell geworden: Die Kommunen Nordhorn, Coevorden (Niederlande) und Chuhuiv (Ukraine) rücken damit enger zusammen – verbunden durch das gemeinsame Ziel, in schwierigen Zeiten Solidarität, Frieden und konkrete Hilfe zu fördern.
Symbol für internationalen Zusammenhalt
Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling, sein Amtskollege Renze Bergsma aus Coevorden und Chuhuivs Bürgermeisterin Galyna Minayeva unterzeichneten im Rahmen einer deutsch-ukrainischen Tagung den Partnerschaftsvertrag. Der Stadtrat Nordhorn bestätigte den Schritt nur einen Tag später einstimmig. Die Unterzeichnung wurde von Vertreterinnen und Vertretern aller drei Städte begleitet – ein klares Zeichen für die gelebte Freundschaft.
Partnerschaft aus gelebter Hilfe entstanden
Bereits 2023 hatte das 60-jährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen Nordhorn und Coevorden den Wunsch beider Städte geweckt, eine ukrainische Partnerstadt zu gewinnen. Im Rahmen eines Programms zur Förderung deutsch-ukrainischer Partnerschaften – initiiert von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – wurde über die Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ der Kontakt zur ostukrainischen Stadt Chuhuiv hergestellt. Die Stadt liegt in der Nähe des heftig umkämpften Charkiw und ist regelmäßig Angriffen ausgesetzt.
Konkrete Hilfe für Chuhuiv
Bereits vor der offiziellen Partnerschaft unterstützten Nordhorn und Coevorden die ukrainische Stadt aktiv. So fand im Sommer 2024 eine zehntägige Erholungsfreizeit für 20 Kinder und Jugendliche aus Chuhuiv statt. Im Herbst folgte ein Solidaritätskonzert, organisiert von der Musikschule Nordhorn. Die Spendensumme von über 102.000 Euro ermöglichte unter anderem die Lieferung von Fahrzeugen, Werkzeugen und Stromgeneratoren in die Ukraine – transportiert von ehrenamtlichen Helfern aus der Grafschaft Bentheim.
Zukunftsprojekte geplant
Auch für 2025 ist wieder eine Erholungsfreizeit geplant. Darüber hinaus sollen weitere kulturelle und soziale Projekte die Städteverbindung mit Leben füllen. Bürgermeisterin Minayeva dankte für die bisherige Unterstützung und hofft, bald gemeinsam mit den Partnern in Chuhuiv Friedensprojekte umsetzen zu können.
„Mit der Unterzeichnung dieses Partnerschaftsvertrags setzen wir ein starkes Zeichen für Frieden, Zusammenhalt und internationale Solidarität“, betonte Thomas Berling. Sein niederländischer Kollege ergänzte: „In schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen.“
Mehr Informationen zu internationalen Städtepartnerschaften gibt es auch beim Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) – einem Netzwerk, das solche Initiativen europaweit fördert.
