Brüssel – Mit deutlicher Mehrheit hat das Europaparlament eine neue Verordnung zum Schutz von Hunden und Katzen verabschiedet. Ziel: Der wachsende illegale Welpenhandel soll eingedämmt und das Tierwohl in der EU deutlich gestärkt werden. Die neue Gesetzesinitiative sieht unter anderem eine EU-weite Chip-Pflicht sowie die Rückverfolgbarkeit von Tieren über verknüpfte Datenbanken vor.
Die saarländische Europaabgeordnete Manuela Ripa (ÖDP/EVP), Berichterstatterin des Umweltausschusses ENVI, betont: „Wir müssen Tierfabriken und skrupellosen Geschäftemachern das Handwerk legen.“ Die Verordnung sei ein großer Schritt für den Tierschutz in Europa – mit verbindlichen Standards und strengen Vorgaben für Züchter, Händler und künftig auch private Tierhalter.
Einheitliche Regeln, mehr Transparenz
Kern der Verordnung ist eine zweistufige Chip-Pflicht:
- Phase 1: Pflicht für alle Züchter und Händler
- Phase 2: Ausweitung auf Privatpersonen (Übergangsfristen: 5 Jahre für Hunde, 10 Jahre für Katzen)
Zusätzlich enthält die Verordnung ein geplantes Verkaufsverbot von Hunden und Katzen in Zoohandlungen sowie die Vorbereitung einer sogenannten Positivliste für Haustiere – eine Maßnahme zum Schutz von Wildtieren.
Laut EU-Kommission werden in Europa jährlich rund 1,3 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Hunden und Katzen umgesetzt – häufig ohne Rücksicht auf Tierwohl, Gesundheit oder Herkunftsnachweise.