Meppen – Erneut ist eine Einrichtung des St.-Vitus-Werks Ziel eines gewaltsamen Einbruchs geworden. Am Sonntagmorgen, dem 22. Juni 2025, drangen Unbekannte in die Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) an der Römerstraße im Ortsteil Bokeloh ein. Dabei entwendeten sie ein Fahrzeug der Gartenpflegegruppe und hinterließen erhebliche Zerstörungen.
Angriff auf einen geschützten Ort
Laut Angaben des Vitus-Werks durchbrachen die Täter mit einem Ford Transit ein verschlossenes Rolltor. Neben dem gestohlenen Fahrzeug wurden zahlreiche Werkzeuge und Arbeitsgeräte beschädigt. Bereits in den vergangenen Monaten hatte es ähnliche Vorfälle gegeben. Die Schäden gehen weit über das Materielle hinaus: Für viele Beschäftigte, für die die Werkstatt ein sicherer Ort des Miteinanders und der Teilhabe ist, sind die Einbrüche ein massiver emotionaler Einschnitt.
„Einbrüche wie diese verursachen Angst und Unsicherheit bei unseren Klientinnen und Klienten“, heißt es in der Stellungnahme der Werkstattleitung. „Sie rauben nicht nur Ressourcen, sondern auch das Gefühl von Geborgenheit, das für unsere Arbeit grundlegend ist.“
Appell an die Öffentlichkeit
Das Vitus-Werk bittet eindringlich um Mithilfe aus der Bevölkerung. Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen, insbesondere außerhalb der Öffnungszeiten, sollen direkt an die Polizei oder vertraulich an die Einrichtung gemeldet werden. Jeder Hinweis könne helfen, die Täter zu ermitteln und weitere Taten zu verhindern.
Inklusion unter Druck
Die Vitus-Werkstätten stehen für ein inklusives Arbeitsumfeld, in dem Menschen mit Behinderung gefördert und begleitet werden. Über 1.000 Mitarbeitende engagieren sich an rund 55 Standorten im mittleren Emsland für mehr als 2.500 Menschen. Die aktuellen Vorfälle stellen diese Arbeit nun erneut vor große Herausforderungen.