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Reduktionsverlauf der Mauerfeuchte

Mauerentfeuchtung: Ursachen, Herausforderungen und technische Möglichkeiten

Feuchte Wände zählen zu den häufigsten Schadensbildern bei Bestandsimmobilien – insbesondere in Altbauten ohne ausreichende Abdichtung. Doch eine effektive Mauerentfeuchtung erfordert zunächst die genaue Bestimmung der Feuchteursache. Denn je nach Art der Feuchtigkeit unterscheiden sich die geeigneten Maßnahmen deutlich.

Drei Arten von Mauerfeuchte

  1. Chemische Feuchte: Dabei handelt es sich um die natürliche Restfeuchte im Baustoff, die vom Umfeld beeinflusst wird.
  2. Physikalische Feuchte: Dazu gehören Kondenswasser, das durch hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Lüftung entsteht, sowie hygroskopische Feuchte infolge salzbelasteter Baustoffe.
  3. Kapillare Feuchte: Aufsteigende Nässe aus dem Erdreich, die über poröse Baustoffe nach oben transportiert wird. Diese Form gilt als besonders problematisch.

Begrenzte Wirkung baulicher Maßnahmen

Klassische Methoden wie Horizontalsperren, Drainagen oder Abdichtungen an der Außenseite können das Eindringen von Feuchtigkeit zwar begrenzen, verhindern aber häufig nicht, dass sich Feuchte in anderen Bereichen des Mauerwerks staut oder ausweicht. Zudem ist die nachträgliche Ausführung oft mit hohem baulichem und finanziellem Aufwand verbunden.

Technische Trocknungsverfahren als Ergänzung

Zur Entlastung oder als Alternative zu konventionellen Methoden werden in einigen Fällen elektronische Trocknungsverfahren eingesetzt. Dabei wird über elektrische Felder eine veränderte Verteilung der Feuchtigkeit im Mauerwerk angeregt, was den Austritt über die Oberfläche begünstigen und so zur allmählichen Trocknung beitragen kann.

In dokumentierten Fällen wurden dabei über Wochen und Monate Rückgänge der Feuchtewerte festgestellt. Die gemessenen Veränderungen sind stark abhängig von Baustoff, Durchfeuchtungsgrad, Belüftung und Salzgehalt der Wände.

Kombination mit Sanierungsmaßnahmen erforderlich

Wichtig bleibt: Eine Mauerentfeuchtung ersetzt keine bauliche Sanierung – sie kann aber vorbereitend und unterstützend wirken. Gerade bei stark geschädigtem Putz, salzbelastetem Mauerwerk oder langfristigen Wasserschäden sind weiterführende Maßnahmen wie Sanierputz, Putzabtrag oder Innenabdichtung erforderlich.

Hinweis:

Vor jeder Maßnahme sollte eine fachgerechte Feuchteanalyse erfolgen, um Art und Ausmaß des Schadens korrekt zu bestimmen. Erst darauf basierend lässt sich ein geeignetes Vorgehen zur Reduktion der Feuchtigkeit und zur langfristigen Erhaltung der Bausubstanz entwickeln.

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