Brüssel – Mit dem neuen Beihilferahmen für den „Clean Industrial Deal“ möchte die Europäische Kommission Investitionen in klimafreundliche Technologien gezielter fördern. Doch aus Sicht der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) bleiben zentrale Anforderungen der Wirtschaft unberücksichtigt. Insbesondere bemängelt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Achim Dercks eine mangelnde Technologieoffenheit.
Chancen für Unternehmen – mit Einschränkungen
Dercks begrüßt grundsätzlich die Zielrichtung des neuen Beihilferahmens: „Unternehmen, die in ihre betriebliche Klimaneutralität investieren, müssen wissen, mit welchen staatlichen Anreizen sie rechnen können.“ Kritik übt er jedoch daran, dass bestimmte Technologien wie Elektrifizierung gegenüber Alternativen wie der CO₂-Abscheidung bevorzugt würden. Dies schränke die unternehmerischen Handlungsspielräume ein und gefährde Innovationskraft und Standortattraktivität in Europa.
Weniger Bürokratie statt mehr Subventionen
Laut DIHK seien nicht nur Investitionsanreize entscheidend, sondern vor allem innovationsfreundliche Rahmenbedingungen: weniger Bürokratie, mehr internationale Handelsabkommen und Raum für disruptive Technologien „Made in Europe“. Kurzfristige Subventionen alleine reichten nicht aus, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.
Bedeutung für die Region
Auch für Unternehmen in der Region Emsland und der Grafschaft Bentheim könnten die neuen EU-Vorgaben direkte Auswirkungen haben – etwa bei geplanten Investitionen in klimafreundliche Produktionsverfahren oder der Nutzung von CO₂-Speichertechnologien. Besonders für mittelständische Betriebe ist Planungssicherheit bei staatlicher Förderung essenziell.
Hintergrund
Die Europäische Kommission hatte im Juni 2025 den überarbeiteten Beihilferahmen veröffentlicht, mit dem sie insbesondere Industrieunternehmen beim Übergang zu einer klimaneutralen Produktion unterstützen will. Ziel ist es, europäische Technologien im globalen Wettbewerb zu stärken – insbesondere gegen staatlich stark geförderte Konkurrenz aus den USA und China.