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Mindestlohnempfehlung sorgt für Kritik aus der Metall- und Elektroindustrie

Hamburg – Die Mindestlohnkommission hat am Freitag ihre Empfehlung für die kommenden Jahre ausgesprochen: Der gesetzliche Mindestlohn soll schrittweise angehoben werden – zunächst auf 13,90 Euro im Jahr 2025, danach auf 14,60 Euro im Jahr 2026. Während Vertreter der Arbeitnehmerschaft diesen Schritt als notwendig ansehen, kommt aus der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie deutliche Kritik.

Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer von NORDMETALL und AGV NORD, bezeichnet die Entscheidung als „unabhängig, aber belastend“. Zwar lobt er, dass sich die Kommission dem politischen Druck zur sofortigen Erhöhung auf 15 Euro entzogen habe, dennoch sieht er die kommenden Anhebungen als „schwere Belastung für die Wirtschaft“, insbesondere für kleine und mittlere Betriebe in personalintensiven Branchen.

Sorge um Ausbildungsbereitschaft

Fickinger warnt zudem vor unerwünschten Nebenwirkungen: „Die gestiegenen Mindestlöhne setzen Anreize, ungelernte Tätigkeiten aufzunehmen, statt eine qualifizierte Berufsausbildung, etwa in der Metall- und Elektroindustrie, zu beginnen.“ Dies könne den erst kürzlich zurückgegangenen Fachkräftemangel erneut verstärken.

Aus Sicht des Arbeitgeberverbandes sollte der Mindestlohn weiterhin durch ökonomische Rahmenbedingungen und nicht durch „sachfremde Kriterien wie die Sicherung eines Lebensunterhalts“ bestimmt werden.

Hintergrund: Die Rolle der Mindestlohnkommission

Die Mindestlohnkommission ist ein unabhängiges Gremium aus Vertretern der Arbeitgeber, Gewerkschaften und Wissenschaft. Sie überprüft alle zwei Jahre die Entwicklung des gesetzlichen Mindestlohns auf Basis der Tarifentwicklung und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Ihre Empfehlungen sind für die Bundesregierung nicht bindend, werden aber in der Regel umgesetzt.

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