Berlin – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Bundesorganisation ist nicht insolvent – jedoch befinden sich derzeit mehrere regionale Verbände und Kliniken in einer ernsten wirtschaftlichen Lage. Besonders betroffen sind der Kreisverband Braunschweig-Salzgitter sowie zahlreiche Krankenhäuser und medizinische Versorgungszentren in Rheinland-Pfalz und Hessen.
Kreisverband Braunschweig-Salzgitter meldet Insolvenz an
Am 18. Juni 2025 beantragte der DRK-Kreisverband Braunschweig-Salzgitter die Insolvenz in Eigenverwaltung. Betroffen sind über 450 Mitarbeitende. Laut Unternehmensangaben führten die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf gestiegene Energie- und Personalkosten, die Corona-Pandemie sowie Verzögerungen beim Verkauf einer Immobilie zurück. Der Geschäftsbetrieb läuft zunächst weiter, die Löhne sind über Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert .
Zahlreiche Kliniken in Rheinland-Pfalz und Hessen insolvent
Noch gravierender ist die Situation bei den DRK-Krankenhäusern: Laut Medienberichten ist fast jedes sechste DRK-Krankenhaus derzeit insolvent . Es handelt sich um kleinere Häuser im ländlichen Raum, darunter auch mehrere Fachkliniken. Es laufen derzeit intensive Verhandlungen über mögliche Übernahmen – etwa durch die Marienhaus-Gruppe – um Versorgung und Arbeitsplätze zu sichern .
Symptome einer größeren Krise
Die DRK-Insolvenzen sind Ausdruck einer tiefgreifenden Krise im deutschen Gesundheitswesen. Besonders kleine und ländliche Kliniken kämpfen mit sinkender Finanzierung, Fachkräftemangel und steigenden Betriebskosten. Auch andere Träger, etwa kommunale oder kirchliche Häuser, stehen unter Druck .
Betrieb läuft vielerorts weiter
Wichtig zu betonen: Der Betrieb an den betroffenen Standorten läuft in der Regel ohne Unterbrechung weiter. Patientenversorgung und Gehaltszahlungen sind in vielen Fällen über Übergangslösungen gesichert. Die Bundesorganisation des DRK ist nicht betroffen und weiterhin stabil aufgestellt.