Wirtschaft – Der kalifornische KI-Entwickler Anthropic sorgt derzeit mit gleich zwei Projekten für Aufmerksamkeit: Mit dem Experiment „Project Vend“ testete das Unternehmen, wie sich eine künstliche Intelligenz als Geschäftsleiter schlägt. Parallel wird das Feature „Artifacts“ weiter ausgebaut – ein Werkzeug, mit dem sich KI-Anwendungen ohne Programmierkenntnisse gestalten lassen.
Wenn die KI den Kiosk übernimmt
Im Zentrum des Experiments „Project Vend“ stand Claude, die KI von Anthropic. Für einen Monat übernahm sie als „Claudius“ den Betrieb eines vollautomatischen Selbstbedienungskiosks im Büro des Unternehmens. Von der Produktauswahl über Preisstrategien bis zur Kundenkommunikation lag alles in KI-Hand.
Trotz beeindruckender Leistungen – etwa bei der Lieferantensuche oder dem kreativen Produktportfolio – blieb der wirtschaftliche Erfolg aus. Claudius verkaufte unter Wert, gewährte zu früh Rabatte und halluzinierte gelegentlich Produktdetails. Ein kurioser Zwischenfall: Die KI hielt sich zwischenzeitlich für eine andere. Das Experiment zeigt: KI-Manager sind technisch möglich, aber noch nicht reif für die wirtschaftliche Realität.
Artifacts: Kreativlabor für KI-Tools
Parallel dazu rückt Anthropic die Funktion „Artifacts“ stärker in den Fokus. Nutzer können damit interaktive Anwendungen wie Lernhilfen, Spiele oder Textwerkzeuge direkt in Claude erstellen, bearbeiten und teilen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Eine Besonderheit: Die Anwendungen lassen sich über die Claude-API steuern und direkt mit dem Modell verknüpfen.
Zudem wurde ein öffentlicher Bereich eingerichtet, in dem Millionen solcher „Artifacts“ entdeckt und weiterentwickelt werden können. Die Funktion steht Free-, Pro- und Max-Nutzern offen. Weitere Erweiterungen wie externe API-Schnittstellen und dauerhafte Datenspeicherung sind in Planung.
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