Berlin – Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht dringenden Nachbesserungsbedarf im Entwurf für den Bundeshaushalt 2025. Zwar begrüßt der Verband das geplante Investitionspaket der Bundesregierung, kritisiert aber Kürzungen bei zentralen Zukunftsprojekten – insbesondere im Bereich der Energiewende und Wasserstoffwirtschaft.
„Klares Warnzeichen“ für Wasserstoff-Förderung
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae äußerte sich besorgt über die Rücknahme von Fördermitteln für Wasserstoff: „Dass 800 Millionen Euro weniger als 2024 benötigt werden sollen, zeigt, dass der Hochlauf stockt.“ Sie fordert einen verlässlichen, finanziell abgesicherten Förderrahmen, damit Investoren Planungssicherheit erhalten.
Stromsteuer und Industrieunterstützung
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Strompreisentlastung ist bislang nur für das produzierende Gewerbe sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe vorgesehen. Der BDEW fordert dagegen eine allgemeine Absenkung der Stromsteuer – auch für Haushalte – als Anreiz für klimafreundliche Investitionen.
Zudem mahnt der Verband Klarheit bei den angekündigten Netzentgeltzuschüssen für 2026 an. Ohne rechtlich verbindliche Regelung könnten Energieversorger die geplanten Entlastungen nicht rechtzeitig an Verbraucher weitergeben.
Kraftwerksstrategie und Klima-Fonds
Auch beim Ausbau steuerbarer Kraftwerksleistung sieht der BDEW Nachholbedarf: Der Haushaltsentwurf enthalte keine festen Verpflichtungsermächtigungen für geplante Ausschreibungen. Außerdem kritisiert der Verband die aktuelle Verwendung des Klima- und Transformationsfonds (KTF) – dieser dürfe nicht für kurzfristige Verbraucherentlastungen zweckentfremdet werden.