Bochum – Nach über 50 Jahren im Profifußball zieht sich Hermann Gerland aus dem aktiven Trainerleben zurück. Der 71-Jährige hat seine Tätigkeit als Co-Trainer der U 21-Nationalmannschaft auf eigenen Wunsch beendet und geht in den Ruhestand. Für viele Fußballfans, auch aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim, ist dies das Ende einer Ära.
Ein Vorbild für Generationen
Gerland war seit 2021 an der Seite von Cheftrainer Antonio Di Salvo tätig. In dieser Zeit war er an 37 Spielen beteiligt, die mit 25 Siegen und einer Vizeeuropameisterschaft gekrönt wurden. Besonders seine geradlinige Art und seine immense Erfahrung machten ihn für junge Spieler zu einer wichtigen Stütze – auf und neben dem Platz.
„Hermann Gerland ist eine Legende im deutschen Fußball“, sagte Andreas Rettig, Geschäftsführer beim Deutschen Fußball-Bund. „Er hat dem DFB und der U 21 wertvolle Dienste geleistet.“
Karriere voller Titel und Talente
Als Spieler war der „Tiger“, wie er liebevoll genannt wird, für den VfL Bochum aktiv. Doch vor allem als Trainer beim FC Bayern München machte er sich einen Namen. Unter großen Namen wie Pep Guardiola, Jupp Heynckes oder Hansi Flick arbeitete Gerland als Co-Trainer und gewann nationale wie internationale Titel. Er formte Spieler wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Mats Hummels und war maßgeblich an deren Entwicklung beteiligt.
Ein emotionaler Abschied
Zum Abschied betonte Gerland: „Die Nationalhymne zu singen war für mich ein Traum. Es hat mir großen Spaß gemacht.“ Für Cheftrainer Di Salvo hatte er lobende Worte: „Toni ist auf dem besten Weg, ein Toptrainer zu werden.“
Am 9. Juli wurde Gerland zudem mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet – eine Anerkennung nicht nur für seine sportlichen Erfolge, sondern auch für sein soziales Engagement.