Hamburg – Die unberechenbare Zollpolitik der USA trifft norddeutsche Groß- und Außenhändler spürbar: 43 Prozent der Unternehmen geben an, direkt betroffen zu sein – bei diesen sank der Umsatz im Schnitt um 4,8 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Kurzumfrage des AGA Unternehmensverbands, durchgeführt vom 16. bis 27. Juni 2025.
Unsicherheit statt Planungssicherheit
„Die drohenden Strafzölle von bis zu 50 Prozent zerstören Vertrauen, Planungssicherheit und Investitionsbereitschaft“, warnt AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse. Er fordert klare politische Signale aus Berlin und Brüssel: „Abschottung ist keine Strategie – wir brauchen stabile Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie.“
Preis- und Lagerstrategien reichen nicht aus
Die befragten Firmen reagieren vor allem mit Preisanpassungen (53 %) und Änderungen in ihrer Lagerstruktur (26 %). Doch laut Kruse seien solche Maßnahmen langfristig unzureichend. Wettbewerbsfähige Infrastruktur, bezahlbare Energie und ein effizienter Verwaltungsapparat seien entscheidend für die Zukunftsfähigkeit deutscher Exportunternehmen.
Ausblick: Skepsis überwiegt
Die Prognose bleibt gedämpft: 60 Prozent der betroffenen Unternehmen erwarten eine unsichere Umsatzentwicklung, während nur 21 Prozent auf stabile Verhältnisse hoffen. Auch bei den Gewinnen rechnen 54 Prozent mit Schwankungen. Die Zölle beeinflussen zunehmend die Unternehmensstrategien – für 30 Prozent sind sie bereits ein strategisch wichtiges Thema.