Düsseldorf – Der 1. August 2025 könnte für exportorientierte Unternehmen zum Stresstest werden: In den USA drohen umfassende Strafzölle auf Waren aus der EU. Die Einkaufs- und Logistikberatung Kloepfel Consulting warnt vor gravierenden Auswirkungen auf internationale Lieferketten – auch für Firmen im Emsland und der Grafschaft Bentheim, die stark vom Außenhandel abhängen.
Tariff Rush bringt Transportketten ins Wanken
„Für Unternehmen mit regelmäßigen US-Lieferungen wird die Planung unkalkulierbar“, erklärt Logistikexperte Robert Steinbrück von Kloepfel Consulting. Preisanpassungen seien oft nicht durchsetzbar, gleichzeitig drohen Engpässe durch sogenannte „Tariff Rushes“, bei denen Unternehmen versuchen, Waren noch vor Inkrafttreten der Zölle zu verschiffen. Das überlastet Häfen und Frachtrouten – mit weltweiten Folgeeffekten.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Kloepfel rät zu drei Sofortmaßnahmen:
- Transparenz im Kundendialog: Preisänderungen klar kommunizieren und alternative Szenarien durchsprechen.
- Flexible Kalkulationen: Vertragsklauseln zur Preisregulierung integrieren und verschiedene Zollszenarien durchrechnen.
- Lieferketten absichern: Frühzeitige Einbindung von Transportdienstleistern und Prüfung alternativer Lager- und Produktionslösungen.
Globale Entwicklungen mitdenken
„Auch Handelswege aus Asien oder Südamerika können betroffen sein, wenn Reedereien ihre Schiffe umverteilen“, so Steinbrück. Besonders für Mittelständler mit engem Zeitfenster – wie viele Zulieferer und Maschinenbauer in Niedersachsen – sei frühzeitige Abstimmung mit Logistikpartnern entscheidend.