Werbung

Luftaufnahme des Kleingewässers in Wilsum nach der erfolgreichen Durchführung von Pflegemaßnahmen_Foto ÖGE

Pflegemaßnahmen an Kleingewässer sichern Lebensraum für Teichmolch, Grasfrosch und Co.

Wilsum – Auf den ersten Blick unscheinbar, entpuppt sich das Kleingewässer in Wilsum in der Niedergrafschaft als wertvoller Lebensraum für verschiedene Amphibienarten. Teichmolche, Grasfrösche und Teichfrösche haben sich hier bereits angesiedelt. Um diesen Tieren auch weiterhin optimale Lebensbedingungen zu bieten, setzten die Ökologische Station Grafschaft Bentheim Emsland Süd (ÖGE) und der Landkreis Grafschaft Bentheim in den letzten Monaten gezielte Pflegemaßnahmen um.

Verbesserte Lebensbedingungen durch gezielte Maßnahmen

Umliegende Bäume hatten das Gewässer stark beschattet, was den Amphibien in ihrer Entwicklung hinderte. „Durch die Entfernung von Gehölzen rund um das Gewässer konnten wir offene, sonnige Uferzonen schaffen, in denen sich insbesondere die Amphibienlarven besser entwickeln können“, erklärt Pia Böke vom Bereich Naturschutz des Landkreises. Diese Anpassung soll nicht nur den Lebensraum für die Tiere verbessern, sondern auch der Verlandung des Gewässers entgegenwirken.

Die entfernten Wurzelstöcke und Gehölze werden jedoch nicht entsorgt, sondern aufgeschichtet und dienen als Verstecke und Winterquartiere für Amphibien und andere Kleintiere. „Wir hoffen, dass sich die bestehenden Populationen weiterentwickeln und sich durch die verbesserten Bedingungen auch neue Arten ansiedeln“, fügt Böke hinzu. Langfristige Untersuchungen sollen die Wirksamkeit der Maßnahmen belegen.

Unterstützung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung

Diese Pflegemaßnahmen sind Teil eines größeren Amphibienprojektes der ÖGE, das von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung unterstützt wird. Das Projekt fördert vor allem seltene Amphibienarten, die auf offene Sand- und Pionierlebensräume angewiesen sind, wie die Knoblauchkröte, Kreuzkröte und den Kammmolch.

„Ein Schwerpunkt des Projektes ist die Erfassung der Bestandszahlen der Amphibienarten im Projektgebiet. Darüber hinaus planen und setzen wir Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung und zur Erstinstandsetzung von Gewässern und anderen Lebensräumen um“, erklärt Moritz Rennack von der ÖGE. Diese Projekte finden hauptsächlich außerhalb von Natura 2000-Gebieten statt und dienen dem Biotopverbund. Langfristig möchte die ÖGE mit Flächeneigentümern Nutzungsvereinbarungen abschließen, um die geschaffenen Biotope dauerhaft zu sichern.

Vernetzung der Populationen

Die ökologische Aufwertung von Lebensräumen trägt auch dazu bei, die Populationen der Amphibien in der Grafschaft Bentheim miteinander zu vernetzen. „Durch die dauerhafte Aufwertung von noch nicht besiedelten Lebensräumen möchten wir die Amphibienbestände nachhaltig sichern“, so Rennack.

Die Pflegemaßnahmen im Kleingewässer in Wilsum sind ein wichtiger Schritt in diesem langfristigen Vorhaben, das nicht nur den Amphibien zugutekommt, sondern auch der gesamten Artenvielfalt in der Region.

Gefällt dir’s? Dann teil’s doch!

Facebook
LinkedIn
WhatsApp
Threads
X

Weitere Artikel