Berlin – Trotz steigender Beliebtheit der dualen Ausbildung sieht die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) dringenden Handlungsbedarf in der schulischen Berufsorientierung. Laut einer aktuellen Jugendbefragung der Bertelsmann Stiftung bevorzugt die Mehrheit der Jugendlichen eine Ausbildung nach dem Schulabschluss – ein starkes Signal für die Ausbildungsbetriebe. Doch gleichzeitig fühlt sich rund die Hälfte der Befragten bei der Orientierung schlecht unterstützt.
Pflicht zur Orientierung – auch an Gymnasien
„Berufsorientierung muss bundesweit zur Pflichtaufgabe an allen Schulen werden“, fordert DIHK-Ausbildungsexperte Markus Kiss. Besonders Gymnasien sollten verstärkt auch über die Vorteile einer Ausbildung informieren. Erfolgreich seien beispielsweise Programme wie die „Ausbildungsbotschafter“, bei denen Auszubildende selbst in Schulklassen berichten.
Parallel hat die DIHK eine bundesweite Kampagne gestartet: „Jetzt könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns.“
Vorurteile abbauen, Chancen aufzeigen
Viele Jugendliche unterschätzen laut DIHK weiterhin die Verdienstmöglichkeiten in der Ausbildung. Dabei liegt die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung inzwischen bei 1.133 Euro monatlich. Hinzu kommen oft weitere Leistungen wie Prämien, Zuschüsse zum Deutschlandticket oder Fitnessstudio-Abos.
Um auch jungen Menschen mit niedriger Schulbildung den Zugang zu erleichtern, sollen Programme wie die Assistierte Ausbildung, VerAplus oder die Einstiegsqualifizierung stärker bekannt gemacht und weiterentwickelt werden.