Boulogne-Billancourt. Die Renault Group hat ihre vorläufigen Finanzergebnisse für das erste Halbjahr 2025 veröffentlicht – und dabei eine spürbare Korrektur ihrer Jahresprognose vorgenommen. Zwar verzeichnete der französische Automobilkonzern einen leichten Umsatzanstieg auf 27,6 Milliarden Euro, doch die operative Marge und der Free Cashflow blieben hinter den Erwartungen zurück.
Marktentwicklung schwächt sich ab
Der Hauptgrund für die verhaltene Entwicklung liegt laut Unternehmensangaben in einem schwächelnden Privatkundenmarkt und einem deutlichen Rückgang im Nutzfahrzeuggeschäft. Besonders im Juni seien die Verkaufszahlen unter den Planungen geblieben. Der Free Cashflow lag bei lediglich 47 Millionen Euro, was maßgeblich auf einen gestiegenen Lagerbestand und ausstehende Forderungen zurückzuführen ist.
Konzern reagiert mit Sparprogramm
Angesichts des zunehmenden Wettbewerbsdrucks senkt die Renault Group ihre Prognose für das Gesamtjahr. Die operative Marge wird nun mit etwa 6,5 Prozent beziffert – zuvor waren es mindestens sieben Prozent. Der erwartete Free Cashflow sinkt von über zwei Milliarden Euro auf einen Korridor zwischen 1,0 und 1,5 Milliarden Euro.
Um gegenzusteuern, setzt Renault auf ein striktes Sparprogramm mit Fokus auf Verwaltungskosten, Produktion und Forschung & Entwicklung. Trotz der Eintrübung hält der Konzern an seiner wertorientierten Vertriebsstrategie fest: Wertschöpfung soll weiterhin Vorrang vor reinen Absatzzahlen haben.
Neue Modelle sollen Impulse bringen
Für 2025 plant Renault insgesamt sieben Neueinführungen und zwei Facelifts – ergänzend zu den bereits erfolgten zehn Modellstarts im Vorjahr. Damit will der Konzern insbesondere auf dem europäischen Markt wieder stärker wachsen. Besonderer Fokus liegt dabei auf Privatkunden, bei denen Renault zuletzt über dem Marktdurchschnitt performte.
Ausblick bleibt vorsichtig
Die vollständigen Halbjahreszahlen will das Unternehmen am 31. Juli 2025 vorlegen. Bereits jetzt ist jedoch klar: Renault befindet sich in einem herausfordernden Umfeld und setzt auf Effizienz, Flexibilität und Produktneuheiten, um gegen die Marktveränderungen anzukommen.