Streaming. Wenn man Bluegrass hört, denkt man nicht sofort an Outlaws, Mordgeschichten und makabren Humor. Doch genau damit begeistert die kanadische Band The Dead South – und das nicht nur in Nordamerika, sondern auch bei Fans in der Region Emsland und Grafschaft Bentheim. Ihr Song „In Hell I’ll Be In Good Company“ ist längst Kult und zeigt, wie erfrischend anders Roots-Musik heute klingen kann.
Vom Geheimtipp zur viralen Sensation
Gegründet wurde The Dead South 2012 in Regina, Saskatchewan. Mit Banjo, Cello, Mandoline und Gitarre kombinieren sie traditionellen Folk mit einer ungezähmten, fast punkigen Energie. Ihr Durchbruch kam 2016 mit dem skurrilen Musikvideo zu „In Hell I’ll Be In Good Company“ – einem düster-ironischen Song, der durch seinen Kontrast aus Text und Melodie fasziniert.
Der Song, der Bluegrass neu definierte
„Dead love couldn’t go no further … in Hell I’ll be in good company“ – so beginnt der Track, der mit Klatschen, Pfeifen und Banjo-Picking sofort ins Ohr geht. Inhaltlich dreht sich alles um gebrochene Liebe, Schuld und Tod, verpackt in einem ironischen Storytelling. Trotz der Thematik bleibt die Melodie tanzbar und mitreißend, was den Song zum „Feel-Good-Schocker“ macht.
Kultstatus mit Tanz und Takt
Die markante Choreografie im Video, die absurde Szenerie und die Western-Ästhetik haben maßgeblich zum Kultstatus beigetragen. Der Song wurde in Kanada mit Platin, in den USA mit Gold ausgezeichnet. Millionen Streams, zahlreiche Coverversionen und eine wachsende Fanbasis weltweit zeigen, wie stark der Nerv der Zeit getroffen wurde.
Zwischen Tradition und Tabubruch
The Dead South gelingt es, Bluegrass und Folk ins Heute zu holen – ohne Kitsch, aber mit Haltung. Ihre Outlaw-Optik mit Hüten und Bolo-Ties, ihre Live-Präsenz und ihre ironische Ernsthaftigkeit machen sie zu Botschaftern eines modernen, düsteren Americana-Genres.
Wer also genug hat von glattpoliertem Pop und auf der Suche nach ehrlicher, kantiger Musik ist, wird bei The Dead South und „In Hell I’ll Be In Good Company“ fündig. Der Song ist nicht nur ein Ohrwurm, sondern auch ein Statement: Die Hölle kann ziemlich unterhaltsam sein – zumindest musikalisch.