Berlin. Der Ausbau der Mobilfunkversorgung in Deutschland könnte durch eine bessere Nutzung bestehender Energieinfrastrukturen spürbar beschleunigt werden. Das zeigt eine aktuelle Studie, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegeben hat. Demnach bieten Strommasten, Windkraftanlagen und andere Liegenschaften von Energieversorgern erhebliche Potenziale, um weiße und graue Flecken in der Netzabdeckung zu schließen – schnell, kostengünstig und ökologisch nachhaltig.
Mobilfunkversorgung effizient ausbauen
Insbesondere für ländliche Regionen eröffnet die Nutzung vorhandener Strukturen neue Möglichkeiten. Laut Studie könnten über 20 Prozent der sogenannten weißen Flecken und sogar über 40 Prozent der weißen und grauen Flecken mit Hilfe bestehender Energieinfrastruktur erschlossen werden. „Das spart Zeit, Kosten und schont die Umwelt“, betont Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Zusammenarbeit gefordert
Für eine zügige Umsetzung fordert der BDEW, alle relevanten Akteure – Energieversorger, Mobilfunkanbieter, Kommunen und Behörden – gemeinsam an einen Tisch zu bringen. Eine zentrale Vermittlungsstelle könnte zudem helfen, bestehende Infrastrukturen gezielter mit dem Bedarf der Netzbetreiber abzugleichen. Als möglicher Akteur dafür wird die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) genannt.
Nachhaltiger Ausbau statt Neubauten
Die Ergebnisse der Studie machen deutlich: Der Mobilfunkausbau muss nicht zwangsläufig mit neuen Funkmasten und zusätzlichem Flächenverbrauch einhergehen. Stattdessen könnten bereits vorhandene Bauwerke und Standorte effektiv genutzt werden – besonders in bisher schlecht versorgten Regionen.
Der BDEW kündigt an, sich weiterhin aktiv für diese Lösung einzusetzen und den Dialog zwischen allen Beteiligten zu fördern.