Nach drei Schlaganfällen innerhalb eines Jahres zog Andreas Berwing die Reißleine. Der erfahrene Trainer für Führungskräfte entschied sich, sein Unternehmen abzugeben – und eröffnete damit ein neues Kapitel: den Ruhestand. Heute blickt Andreas Berwing auf einen strukturierten Übergang zurück, engagiert sich ehrenamtlich als Lesementor und hat eine klare Botschaft für Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region.
Der Übergang begann mit einem Zufall
„Mein Nachfolger hatte vor Jahren an meinen Trainings teilgenommen“, erinnert sich Andreas Berwing. Als sich ihre Wege erneut kreuzten und er das neue Konzept kennengelernt hatte, war das Interesse schnell geweckt. Der Kontakt entstand über sein berufliches Netzwerk – ein Aspekt, den er auch anderen ans Herz legt: „Er war begeistert und wollte sich im Bereich Führungskräfteentwicklung selbst weiterentwickeln.“
Andreas Berwing begleitete die Übergabe ein Jahr lang aktiv. Er teilte seine Erfahrungen, wies auf Stolpersteine hin und stand beratend zur Seite. „Das hat enorm dazu beigetragen, dass er sich gut aufgehoben gefühlt hat.“
Kundenbindung und neue Impulse
Auch die Übergabe der Kundinnen und Kunden verlief wohlüberlegt. Andreas Berwing führte gezielt Gespräche, bei denen er den Staffelstab weitergab. Einige Firmen hatten inzwischen neue Führungskräfte, die von den Trainings ebenfalls profitierten.
Wenn nicht alles nach Plan läuft
Doch nicht alles lief reibungslos. Andreas Berwing spricht offen über Schwierigkeiten: „Leider bleiben seit Kurzem die vereinbarten Zahlungen vom Nachfolger aus.“ Zwar wurde alles anwaltlich geregelt – nun steht eine Entscheidung über das weitere Vorgehen an.
Vom Seminarraum ins Klassenzimmer
Inzwischen genießt Andreas Berwing seinen Ruhestand. Doch ganz ohne Engagement geht es nicht: Ab August wird er als ehrenamtlicher Lesementor Schülerinnen und Schüler unterstützen. „Die Arbeit mit Menschen ist und bleibt eine Herzensangelegenheit“, sagt er.
Klare Empfehlungen für andere
Abschließend hat Andreas Berwing noch einige Ratschläge für Unternehmerinnen und Unternehmer, die über eine Nachfolge nachdenken: „Rechtlich sollte alles gut abgesichert sein, auch eine Bonitätsauskunft ist bei Ratenzahlungen sinnvoll.“ Und er betont: „Eine begleitete Übergangsphase ist hilfreich – aber nur, wenn sie klar vereinbart wird.“